Das IOR – bekannt unter dem Namen Vatikanbank – wird weiterhin spezialisierte finanzielle Dienste für die weltweite Kirche leisten. Papst Franziskus hat einen dementsprechenden Antrag genehmigt. Das gab der Vatikan an diesem Montag bekannt. In der Vergangenheit war immer wieder über die Zukunft des Instituts spekuliert worden; derzeit durchläuft es einen ausführlichen Revisionsprozess. Mit der Bekanntmachung von diesem Montag sind Spekulationen über eine mögliche Auflösung des Institutes hinfällig.
Die Arbeit des IOR wird vom Vatikan mit „Hilfe für den Heiligen Vater und für die ihn unterstützenden Institutionen“ angegeben, damit wird der Kreis von möglichen Aktivitäten enger beschrieben, als es in der Vergangenheit der Fall war.
Der Antrag wurde gemeinsam von allen beteiligten Gremien gestellt: Der Päpstlichen Kommission für das IOR (CRIOR), der Päpstlichen Kommission für die Organisation der ökonomischen und administrativen Angelegenheiten (COSEA), der Kardinalskommission des IOR – der unter anderem der Wiener Kardinal Christoph Schönborn angehört – und dem Aufsichtsrat des IOR. Kardinal George Pell, Präsident des Wirtschaftssekretariates, hatte diesen Antrag dem Papst vorgelegt.
Damit wird der Auftrag des Finanzinstituts bestätigt, so der Vatikan. Genaueres werde in der kommenden Zeit in Zusammenarbeit zwischen dem neuen Finanzsekretariat des Vatikan unter Leitung von Kardinal George Pell und dem IOR-Aufsichtsrat unter Leitung von Ernst von Freyberg ausgearbeitet. Das IOR solle in die neuen Finanzstrukturen des Vatikan eingepasst werden.
Zugleich werde die Vatikanbank ihre Anstrengungen zur Anpassung an internationale Transparenzstandards fortsetzen, betont das Statement. Das Institut werde weiterhin unter die vatikanische Finanzaufsicht (AIF) fallen, dank der in den vergangenen Monaten viele Fortschritte im Abschluss von bilateralen Verträgen zur Prävention von Geldwäsche gemacht wurden – diese Entwicklung wird sich also fortsetzen. Eine strenge Aufsicht und Verbesserungen im Bereich Compliance, Transparenz und bei allen Tätigkeiten, wie sie 2012 begonnen und 2013 noch einmal beschleunigt wurden, seien wesentlich für die Zukunft des Instituts, betonte Kardinal George Pell laut dem Vatikanstatement. (rv)