„Ruhig und familiär“: So feierte Benedikt seinen 91. Geburtstag

Quelle: VN (Screenshot am 17. April)

 

„In einem ruhigen und familiären Klima“ hat Benedikt XVI. am Montag seinen 91. Geburtstag gefeiert. Das teilte ein Vatikanstatement am Abend mit.

Der emeritierte Papst, der vor fünf Jahren von seinem Amt zurückgetreten war, beging den Geburtstag zusammen mit seinem älteren Bruder Georg (94).

Am Montagabend gab das Musikcorps der Schweizergarde ein kleines Konzert für den Jubilar. Papst Franziskus hatte am Montag die Frühmesse für seinen Vorgänger gefeiert und diesem dann seine Glückwünsche zukommen lassen.

Auch Benedikt selbst hatte den Tag, wie üblich, mit einer Messe in der Kapelle seines Domizils „Mater Ecclesiae“ in den Vatikanischen Gärten begonnen. In dem früheren Kloster wohnt er seit 2013. (vatican news)

Benedikt XVI. geht es gut

Benedikt XVI. geht es gut: Der emeritierte Papst liegt keineswegs im Sterben. Das versichert der Vatikan an diesem Montag. Er widerspricht damit Gerüchten, die in den letzten Tagen aufgekommen waren, nach denen das Leben des 90-Jährigen „wie eine Kerze allmählich“ verlösche.

Im Internet kursierten in den letzten Tagen angebliche Zitate von Benedikts früherem Privatsekretär, Kurienerzbischof Georg Gänswein. Danach könne Benedikt ohne Hilfe weder gehen noch die Messe feiern. Gänswein rief nach diesen Zitaten zum Gebet für den emeritierten Papst auf.

Im Vatikan fiel allerdings vielen auf, dass der Hinweis auf Benedikts Schwierigkeiten beim Messefeiern schon aus einem Interview mit einem koptischen Bischof vom 3. Oktober stammen. Gänswein selbst erklärt, dem emeritierten Papst gehe es – natürlich mit allen, dem Alter geschuldeten Einschränkungen – gut. Und Radio-Vatikan-Mitarbeiter stellten am Montag fest, dass sich Benedikt XVI. wie üblich abends eine Weile in den Vatikanischen Gärten aufhielt. (rv)

Vatikan modernisiert Landeplatz für Hubschrauber

VatikanplatzDer Landeplatz für Hubrauscher in den Vatikanischen Gärten soll sich an die internationalen Standards anpassen. Dazu hat der Vatikan mit der italienischen Luftfahrtbehörde ENAC ein Abkommen, wie der vatikanische Pressesaal an diesem Donnerstag mitteilte. In der Vereinbarung werden die Schritte aufgezählt, um die „vatikanische Infrastruktur“ an die italienische und internationale Richtlinien anzupassen.

Bisher wurde der Landeplatz von den Päpsten für Reisen innerhalb Italiens oder zum Transfer zu den römischen Flughäfen benützt. Papst Franziskus hatte im Juli zusätzlich die Nutzung des Landeplatzes Rettungseinsätze und Krankentransporte für die vatikanische Kinderklinik „Bambino Gesú“ erlaubt.

Papst Paul VI. hatte den Hubschrauberlandeplatz auf der höchsten Stelle des Vatikanhügels bauen lassen. (rv)

Dankesrede von Benedikt XVI. bei der Feierstunde

Papst (Emer.) Benedikt XVI.Frei gesprochene Worte des Dankes von Papst emeritus Benedikt XVI. bei der Feierstunde zu seinen Ehren am 28. Juni in der Sala Clementina (original Italienisch).

Heiliger Vater, liebe Brüder,

vor 65 Jahren hat ein Mitbruder, der mit mir zusammen (zum Priester) geweiht wurde, entschieden, auf das Erinnerungsbildchen an seine Primiz außer dem Namen und den Daten nur ein Wort zu drucken, ein griechisches: „Eucharistomen“ (griechisch: wir danken)“ . Er war davon überzeugt, dass mit diesem Wort in all seinen vielen Dimensionen schon alles gesagt sei, was man in diesem Moment nur sagen kann. „Eucharistomen“ sagt zunächst ein menschliches Danke: Danke an alle.

Danke vor allem Ihnen, Heiliger Vater! Ihre Güte vom ersten Moment der Wahl an, in jedem Moment meines Lebens, berührt mich; sie trägt mich wirklich im Innern. Mehr noch als in den Vatikanischen Gärten in all ihrer Schönheit ist doch Ihre Güte der Ort, wo ich wohne: Ich fühle mich beschützt. Danke auch für Ihr Dankeswort, für alles! Und wir hoffen, dass Sie weiter mit uns den Weg Gottes Barmherzigkeit gehen, uns den Weg Jesu, den Weg zu Jesus zeigen, zu Gott hin.“

(An Kardinal Sodano gewandt, den Dekan des Kardinalskollegiums:) Danke auch Ihnen, Eminenz! Mit Ihren Worten haben Sie mir wirklich ans Herz gerührt: „Cor ad cor loquitur“ (Herz spricht zum Herzen; das war das Motto der Großbritannienreise von Benedikt XVI. im September 2010). Sie haben sowohl die Stunde meiner Priesterweihe wieder vor Augen geführt als auch meinen Besuch in Freising 2006, wo ich das wiedererlebt habe. Ich kann nur sagen, dass Sie so, mit diesen Worten, das Wesen meiner Vision gedeutet haben: meiner Vision des Priestertums, meines Wirkens. Ich bin Ihnen dankbar für das Band der Freundschaft, das seit so langer Zeit bis heute währt, von Dach zu Dach: Das ist fast präsent und anfassbar. (Der emeritierte Papst wohnt in den Vatikanischen Gärten in Sodanos Nähe.)

Danke, Kardinal Müller, für die Arbeit, die Sie leisten, um in meine Texte über das Priestertum einzuleiten. Ich versuche in ihnen, auch den Mitbrüdern zu helfen, immer neu in das Geheimnis einzutreten, in dem sich uns der Herr in die Hände gibt.

„Eucharistomen“: In diesem Moment wollte der Freund (Rupert) Berger nicht nur auf die Dimension des menschlichen Dankens anspielen, sondern natürlich auf das tiefere Wort, das sich in der Liturgie, der Schrift, verbirgt und entschleiert, in den Worten „gratias agens benedixit fregit deditque“ („Danksagend nahm er das Brot, sprach den Segen, brach es und gab es ihnen“, Wandlungsworte). „Eucharistomen“ verweist uns auf diese Realität des Dankens, auf diese neue Dimension, die Christus uns geschenkt hat. Er hat das Kreuz, das Leiden, alles Böse der Welt in Danksagung und so auch in Segen verwandelt. Und so hat er das Leben und die Welt grundlegend gewandelt und hat uns – und gibt uns jeden Tag – das Brot des wahren Lebens gegeben, das die Welt durch die Kraft Seiner Liebe überwindet.

Zum Schluss wollen wir uns einschreiben in dieses „Danke“ des Herrn und so wahrhaft die Neuheit des Lebens empfangen, um bei der Wandlung der Welt mitzuhelfen: auf dass sie eine Welt nicht des Todes, sondern des Lebens sei, eine Welt, in der die Liebe den Tod besiegt hat.
Danke an Sie alle. Der Herr segne uns alle. Danke, Heiliger Vater! (rv)

Das Klausurkloster Benedikts in den Vatikanischen Gärten

Mater_EcclesiaeBenedikt XVI. wird nach der Renovierung des Klausurklosters Mater Ecclesiae in den Vatikanischen Gärten dort einziehen. Das Gebäude befindet sich auf einem Hügel an der Leoninischen Mauer. Diese Festungsmauer war in der Zeit von 847 bis 855 errichtet worden, um den Petersdom vor Angriffen der Sarazenen zu schützen. Das Klausurkloster soll künftig Benedikt XVI. von der Außenwelt abschirmen, denn, wie er es selber sagte, er wolle „vor der Welt versteckt bleiben“. Das Kloster befindet sich in einem mehrstöckigen Gebäude, das vor knapp 20 Jahren auf den Fundamenten der früheren Vatikanischen Gendarmerie errichtet wurde. Auf der zweiten und dritten Etage waren bisher zwölf Zimmer, im Erdgeschoss befanden sich Gemeinschaftsräume wie der Speisesaal, die Küche und ein Büro.

Vom Vorgänger gegründet

Das Kloster Mater Ecclesiae wurde von Benedikts Vorgänger Papst Johannes Paul II. gegründet. Der polnische Pontifex eröffnete es am 13. Mai 1994, als sich das Attentat auf seine Person zum 13. Mal jährte. Seine Idee war, innerhalb des Vatikan einen Ort zu schaffen, an dem sich wechselnde Bewohner „dem fortwährenden Gebet für Papst und Weltkirche widmen“ könnten, wie Radio Vatikan damals berichtete. Bisher haben Schwestern aus vier unterschiedlichen Orden hier ihre Dienste verrichtet: Zwischen 1994 und 1999 waren es die Klarissen, dann die Karmelitinnen, später die Benediktinerinnen und ab 2009 die Salesianerinnen. Sie verbrachten einen Großteil des Tages im Gebet, hielten geistliche Lesungen und widmeten sich spirituellen Themen. Wie Vatikansprecher Federico Lombardi in einer Pressekonferenz klarstellte, wird Joseph Ratzinger bei seinem Aufenthalt im Vatikan-Kloster nicht „in Klausur“ leben. „Er wird in keiner Weise eingeschlossen sein, sondern seine normalen Freiheiten haben“, so Lombardi. (rv)