Der vatikanische Kurs der Transparenz in Finanzfragen zeigt Erfolge. Das erklärte zur Eröffnung des neuen Gerichtsjahres im Vatikan der Justizpromotor des Vatikantribunals Gian Piero Milano. Besonders hob der Anwalt die Erfolge bei der Vorbeugung und Bekämpfung von Geldwäsche hervor. Milano erwähnte die Verurteilung eines früheren Vatikan-Prälaten in erster Instanz zu vier Jahren Haft wegen schweren Betrugs. Die vatikanische Finanzaufsicht AIF habe dem Tribunal Verdachtsmomente in fünf weiteren Fällen weitergeleitet. Aufgrund der nun strengen Regelungen zur Einfuhr von Bargeld in den Vatikanstaat seien im abgelaufenen Gerichtsjahr 4.000 Personen und 7.000 Fahrzeuge kontrolliert wurden.
Zur Bekämpfung von internationaler Kriminalität gingen im Vatikan zehn Ersuchen um Amtshilfe ein. Vereinzelt gab es Milano zufolge Versuche, den Vatikan in kriminelle Aktivitäten des internationalen Drogenhandels einzubeziehen; die Versuche wurden aber „im Entstehen neutralisiert". Der Justizpromotor regte an, in das geltende Recht eine Norm über Wucher einzuführen; dieser Straftatbestand scheint derzeit im vatikanischen Gesetzbuch nicht auf. Änderungen seien auch mit Blick auf abgehörte Telefonate wünschenswert, die Milano als „unerlässliches Ermittlungsinstrument" bezeichnete. (rv)