VATIKANSTADT – Eine „Amazonas-Synode“ hat Papst Franziskus am vergangenen Sonntag angekündigt, und seitdem wird kräftig spekuliert: Soll das Treffen verheiratete Priester in der Kirche einführen? Oder geht es rein um die Evangelisierung und Umweltschutz?
Im Oktober 2019 soll das Treffen stattfinden, und Thema sollen „neue Wege der Evangelisierung“ in der Region sowie die Bedürfnisse der Bewohner des Amazonas sein, so Papst Franziskus bei der Heiligsprechung von 33 Märtyrern und zwei Priestern.
Nun spekulieren sowohl heterodoxe wie orthodoxe Meinungsvertreter, es werde bei dieser „Sondersynode“ um sogenannte Viri Probati gehen: die meist mit dem Priestermangel begründete Idee, „bewährte Männer“ das heilige Messopfer feiern zu lassen.
Tatsächlich hat Papst Franziskus im März in einem Interview mit der „Zeit“ gesagt, die Einführung eines „freiwilligen Zölibats“ sei nicht die Lösung für den Mangel an Berufungen. Das sei erst einmal durch Gebet zu lösen, und dann die richtige Arbeit mit jungen Menschen. Deutschland müsse sich zudem dem Problem seiner niedrigen Geburtenrate stellen. Gleichzeitig sagte Franziskus jedoch:
„Wir müssen darüber nachdenken, ob Viri Probati eine Möglichkeit sind. Dann müssen wir auch bestimmen, welche Aufgaben sie übernehmen können, zum Beispiel in weit entlegenen Gemeinden.“
Genau solche Gemeinden im Amazonas werden von anderen Befürwortern als der richtige Ort gesehen.
Fest steht: Im Katholizismus wird das Thema immer wieder diskutiert, und gibt es meinungsstarke Vertreter beider Seiten.
Fest steht aber auch: Papst Franziskus selber hat das Thema am Sonntag mit keinem Wort auch nur angesprochen.
Die Evangelisierung und christliche Förderung der Bevölkerung des Amazonas, dessen Schutz als Naturregion und „Lunge des Planeten“ ihm am Herzen liege, hat der argentinische Pontifex dagegen bereits in seiner „Umweltenzyklika“ thematisiert. Die Amazonasregion sei von entscheidender Bedeutung für die Zukunft der Welt, heißt es in Laudato Si. (CNA Deutsch)