Eine Gruppe von Katholiken aus dem Bistum Eichstätt hat Bischof Gregor Maria Hanke bei der vatikanischen Kleruskongregation angezeigt. Sie werfen ihm eine Mitschuld am schweren Finanzskandal im Bistum vor; Hanke habe seine Amtspflichten verletzt, der Vatikan solle den Fall prüfen.
Stefan von Kempis – Vatikanstadt.
Den Initiatoren schwebt eine Untersuchung wie im Fall Limburg vor: Angesichts der Verschwendungsvorwürfe gegen den damaligen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst hatte der Vatikan Kardinal Giovanni Lajolo, den früheren Nuntius in Deutschland, nach Limburg geschickt.
Die Gruppe von Eichstätter Katholiken um Walter Hürter machen Bischof Hankes „direkte Verantwortlichkeit“ vor allem an der Tatsache fest, dass er den stellvertretenden Finanzdirektor eingestellt hat. Mit ihm sei er „persönlich befreundet“ gewesen. Der Mann, von dem sich das Bistum vor zwei Jahren getrennt hat, ist mittlerweile in Untersuchungshaft; er soll dem Bistum zusammen mit einem Partner durch windige Geschäfte einen millionenschweren Finanzschaden zugefügt haben.
“ Gerüchte anonym in Umlauf ”
Bischof Hanke begrüßte in einer Erklärung auf der Bistums-Homepage, dass Rom sich mit der Sache beschäftigen könnte. Damit werde es ihm „möglich, an geeigneter Stelle diese Behauptungen klarzustellen“. Ihn hatte es gestört, dass bisher über ihn „Gerüchte anonym in Umlauf“ gewesen seien; nun würden die „Behauptungen über meine Person endlich greifbar“.
Hanke erinnert daran, dass er selbst „von den ersten Verdachtsmomenten an die bedingungslose Aufklärung des Finanzskandals“ verlangt habe. Er habe letztes Jahr auch dafür gesorgt, dass gegen den früheren stellvertretenden Finanzdirektor Strafanzeige gestellt wurde. Auch künftig setze er „auf bedingungslose Transparenz und Aufklärung, unter anderem durch die Staatsanwaltschaft“. (pm eichstätt – sk)