In Köln wurde gestern Abend Rainer Woelki als Weihbischof verabschiedet. Der 54jährige wird bekanntlich Erzbischof von Berlin. Der Kölner Kardinal Joachim Meisner sagte über seinen Weihbischof während des Festgottesdienst im Kölner Dom:
„Wir erleben heute eine solche Stunde des Aufbruchs und des Abschieds, in dem der ernannte Erzbischof von Berlin den Ruf Gottes durch die Berufung des Heiligen Vaters angenommen hat und als Konsequenz nun aufbrechen wird, um dorthin zu gehen, wohin ihn der Herr gestellt hat und wo er jetzt schon auf ihn wartet. Wir haben allen Grund, in dieser Stunde dankbar zu sein, Gott zu danken, dass wir in unserem bisherigen Weihbischof einen glaubwürdigen Zeugen Jesu Christi in unserer Mitte und auf den Wegen unserer Erzdiözese als Weggefährten haben durften. Überall hat Rainer Woelki Spuren des Segens hinterlassen. Und überall kann er wieder zurück kommen und würde freudig erwartet, weil er sich überall bewährt hatte."
Die Lebenswege von Kardinal Meisner und seinem Schüler Rainer Woelki haben große Ähnlichkeit. Während Meisner 1989 von Berlin nach Köln wechselte, geht nun Woelki in umgekehrter Richtung von Köln nach Berlin. Rainer Woelki:
„Das kann ich aus ganzem Herzen und mit tiefster Ehrlichkeit sagen: Diesen Weg habe ich mir nicht ausgesucht. Ich habe ihn mir auch nicht erdenken oder erträumen können."
Woelki, der vor seiner Ernennung zum Weihbischof Direktor des Collegiums Albertinum in Bonn war, dankte seiner Heimatdiözese und versprach, seine neue Aufgaben im Vertrauen auf Gott anzunehmen.
„Heute an dem Abend, wo wir von einander Abschied nehmen dürfen, ich von Ihnen und Sie von mir, von meiner Heimatdiözese, da dürfen wir versuchen, mit dem Blick auf die Kirche und unser eigenes Leben, von den Jüngern damals zu lernen, der Aufforderung des Herrn zu entsprechend. Ich bin es, habt Vertrauen, habt keine Angst, er trägt. Hier in Köln, in Berlin, überall."
In Berlin wird Rainer Woelki am 27. August in sein Amt als Erzbischof der Stadt eingeführt. (rv)