China ist nicht nur als immer einflussreicheres und bevölkerungsreichstes Land der Erde zu betrachten, sondern auch als Wegbereiter für Frieden und Solidarität in der Welt. Das sagt Vatikansprecher Federico Lombardi in seinem wöchentlichen Editorial für Radio Vatikan. Der Papst habe deshalb in seiner Weihnachtsbotschaft – neben den Krisenherden in Nahost – auch die Volksrepublik erwähnt, so Lombardi.
„Vielleicht waren viele von dieser Erwähnung überrascht, aber die Nennung Chinas zeigt, wie bewusst und realistisch der Blick des Papstes und der Kirche auf den Weg der Menschheit gerichtet ist. Man sollte China nicht nur aus der üblichen Perspektive der Macht betrachten, sondern aus Sicht des Friedens und der Solidarität, zum Wohl jenes edlen Volkes und der ganzen Welt, wie der Papst unermüdlich wiederholt.“
Man dürfe die Religionen nicht mit Argwohn betrachten, so Lombardi weiter. Der Glaube sei nicht dazu da, um zu trennen oder sich von außen in innere Angelegenheiten einzumischen, fügt der Jesuitenpater an.
„Vielmehr sind Religionen positive spirituelle Kräfte, die sich um das Allgemeinwohl kümmern möchten. In diesem Sinne hat der Vatikan stets die katholische Gemeinschaft in China im Blick gehabt, wie der Papst auch immer wieder betont hat. Wird es im neuen Jahr in dieser Hinsicht Fortschritte geben? Wir hoffen es.“
Der König des Friedens komme für alle. Das gelte also genauso für kleine wie für große Völker. Wenn der Frieden gesucht werde, könnten die Großen keine Bedrohung für die Kleinen sein, so Lombardi. Der Papst habe in diesem Jahr seine Weihnachtsgrüße in 65 Sprachen ausgesprochen, doch in diesen seien auch alle anderen tausende von Sprachen auf der Erde inbegriffen. Denn die Friedensbotschaft des Papstes sei nicht einem einzelnen Volk gewidmet, sondern der gesamten Menschheit. (rv)