Die Vigil (Nachwache) am Samstagabend und der abschließende WJT-Gottesdienst am Sonntagmorgen finden am Strand von Copacabana statt. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi. Der ursprünglich vorgesehene Platz „Campus Fidei" auf dem Festgelände in Guaratiba sei wegen den heftigen Regenfällen der vergangenen Tage nicht benutzbar. Die Organisatoren des Weltjugendtages (WJT) appellierten zudem an die Teilnehmer, nach der Vigil-Feier nach Hause zu gehen und nicht am Strand zu übernachten. Ein weiterer Vorteil für den Ortswechsel ist für die rund 1,5 Millionen Weltjugendtagsteilnehmer, dass sie nun nicht mehr 13 Kilometer bis auf das Festgelände in Guaratiba laufen müssen. Sie können den Ort der Vigil und den abschließenden Gottesdienst bequem mit Bus und U-Bahn erreichen. (rv)
Schlagwort: WJT 2013
Papstreise: Online-Presseschau vom Donnerstag
„Der Papst warnt vor einer Liberalisierung von Drogen": Über dieses Thema berichten Online-Ausgaben großer brasilianischer Zeitungen an diesem Donnerstag besonders ausführlich. Sie stützen sich dabei auf die Papstrede im Franziskus-Krankenhaus von Rio am Mittwoch. „Der Papst bezog sich da wohl auf Politiker wie die früheren Präsidenten Brasiliens, Fernando Henrique Cardoso, Kolumbiens, Cesar Gaviria, und Mexikos, Ernesto Zedillo", schreibt „O Globo". „Diese Politiker treten für eine Freigabe leichter Drogen ein mit dem Argument, dass der vor allem von den USA vorangetriebene Anti-Drogen-Krieg nicht funktioniert." Dem widerspreche nun aber Franziskus, der Drogenhändler außerdem mit scharfen Worten als „Händler des Todes" bezeichnet habe. Franziskus setze im Kampf gegen Drogen eher auf „größere Gerechtigkeit, bessere Ausbildung" und mehr Chancen für junge Leute.
In der „Folha de Sao Paulo" kommen brasilianische Experten zu Wort, die die Position des Papstes beklagen: „Wahrscheinlich verwechselt Franziskus Liberalisierung in diesem Bereich mit Liberalismus und Anarchie allgemein", so die Soziologin Julita Lemgruber. Ein Leitartikler der „Folha" nennt Franziskus` Äußerung einen Schuß vor den Bug progressiver Brasilianer, die eigentlich gedacht hätten, dass dieser Papst mit vielen bisherigen Positionen der Kirche brechen werde. Bergoglio sei zwar nicht Ratzinger und wirke „viel aufgeschlossener für den Dialog", aber er stehe nun mal an der Spitze einer eher konservativen Kirche und werde sicher „keine Dogmen über den Haufen werfen". „Dieser Papst ist Pop, ma non troppo", zu deutsch: aber nicht im Übermaß.
„O Dia" urteilt, die Pilger von Rio erlebten diese Tage mit Verkehrschaos und Regenschauern als „Mittelding zwischen Himmel und Hölle". Die Zeitung zitiert einen 18-Jährigen mit den Worten: „Das alles gibt ein ruinöses Bild von Brasilien ab. Wie soll das denn erst bei der Fußball-Weltmeisterschaft und bei der Olympiade werden?" Das „Extra"-Blatt, in vielem etwa der deutschen „Bild"-Zeitung vergleichbar, schildert, mit welcher Hingabe Menschen der Kälte und dem Regen trotzten, um einen Blick auf Franziskus werfen zu können. Eine Reportage stellt eine Gruppe junger katholischer Lesben und Schwulen namens „Diversidade Católica" (Katholische Vielfalt) vor; sie nehme an einigen Weltjugendtags-Veranstaltungen in Pfarreien teil und wolle auch am Sonntag zur Papstmesse kommen.
„O Estado de Sao Paulo" fühlt sich durch Franziskus an frühere Besuche von Papst Johannes Paul II. erinnert. Der polnische Papst, der als konservativ gegolten habe, und der argentinische Papst, der vielen progressiv scheine, hätten viel gemeinsam, so ein Kommentar. Allerdings komme Franziskus „viel milder und freundlicher" daher als der „auftrumpfende" und „beschwörende" Johannes Paul. „Und keiner kann sich vorstellen, dass Franziskus hier an einem Weltjugendtag teilnimmt, ohne von der Krise der Arbeitslosigkeit und der Chancenlosigkeit von Jugendlichen zu reden. Doch genau das hat Johannes Paul II. damals getan." Immerhin, der polnische Papst habe viel besser Brasilianisch gesprochen als der neue Papst aus dem Nachbarland Argentinien.
„O Globo" bietet ein Interview mit Kardinal Odilo Scherer von Sao Paolo. Dieser betont, dass Papst Franziskus „den Glauben der Kirche in keiner Weise verändern" werde, dass sich die Kirche unter dem neuen Pontifikat allerdings stärker den Armen annähere. Das Abwandern vieler Katholiken zu Evangelikalen und Freikirchen habe „viele Gründe" und sei nicht nur diesen charismatischen christlichen Gruppen zuzuschreiben, so Scherer. (rv)
Frage an Kardinal Scherer: Wie politisch wird die Kirche mit Papst Franziskus?
Papst Franziskus weckt große Hoffnungen in Lateinamerika. Auch bei Befreiungstheologen wie Leonardo Boff, der jetzt in einem Interview zum Papstbesuch in Rio enthusiastisch von „einem neuen Frühling in der Kirche" sprach. Einen „reifen Ansatz" zur Umsetzung der „Option für die Armen" in der katholischen Kirche Lateinamerikas hat laut Jorge Mario Bergoglio die Bischofskonferenz von Aparecida 2007 angeboten: Das Abschlussdokument der Bischofsvollversammlung habe das Apostolische Schreiben „Evangelii Nuntiandi" von Papst Paul VI. „in seinen schönsten Passagen wiederholt", sagte Bergoglio in seiner Zeit als Erzbischof von Buenos Aires gegenüber Journalisten (vgl. Gesprächsband „El Jesuita"). In der Befreiungstheologie habe es „Abwegiges", doch auch „unzählige Helfer" gegeben, die sich so engagiert hätten, „wie die Kirche es verlangt", sagte Bergoglio. Wie politisch wird die katholische Kirche mit Franziskus? Das wollte Anne Preckel von Kardinal Odilo Scherer, dem Erzbischof der brasilianischen Mega-Diözese Sao Paolo, auf dem Weltjugendtag in Rio wissen.
„Das werden wir noch sehen. Natürlich – seine Einstellung der Kultur, der Gesellschaft, der Werte gegenüber wird auch eine Einstellung der Politik weitergeben und der Position der Kirche der verschiedenen Arten der Politik gegenüber in den verschiedenen Ländern. Aber eines sind die Prinzipien, die Papst Franziskus irgendwie klarmacht – Prinzipien, die gültig sein sollen überall: Also erstens – der Mensch steht in der Mitte, nicht die Wirtschaft, nicht irgendwie der Gewinn. Zweitens – die Armen stehen in der Mitte, die Armen, die Kranken, die Vernachlässigten. Auf sie müssen wir schauen, auf sie müssen auch die Regierungen schauen. Und das sind nicht nur Personen, das sind ganze Länder, die als arme Länder in der Welt vernachlässigt sind. Franziskus hat schon mehrmals darauf gezeigt: Wir sollten eine bessere Welt für alle schaffen, wir sollten nicht den Egoismus globalisieren, sondern vielmehr sollten wir die Zuneigung zu den anderen stärken, uns um die Vernachlässigten kümmern – da sollten wir handeln und die Regierungen auch."
Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil ist „die Option für die Armen" laut Bergoglio mit Nachdruck gefordert worden. Diese Sorge habe auch einen Nährboden für Ideologien abgegeben. Gegen eine „ideologische Infiltration" empfahl der zukünftige Papst eine feste Verwurzelung im Glauben: „In dem Maß, in dem die pastoral Engagierten mehr und mehr die Bedeutung der Frömmigkeit des Volkes entdecken fällt die Ideologie in sich zusammen", sagte damals der argentinische Kardinal. Auch Kardinal Odilo Scherer blickt für das heutige Brasilien in diese Richtung.
„Die Einstellung zu Kirche und Glaube muss viel tiefer verarbeitet werden, das ist nicht irgendwie oberflächlich und Sympathie oder Antipathie – das hat mit dem Glauben zu tun, und da stehen wir fest im Jahr des Glaubens. Und die Kirche – mit Benedikt und jetzt mit Papst Franziskus –ruft dazu auf: Schauen wir auf Jesus Christus, auf das Evangelium, auf den Weg Jesu Christi, auf die tiefen und wirklichen Werte des Lebens zu schauen: Bleiben wir nicht in der Peripherie der Werte oder bei dem stehen, was uns irgendwie in diesem Leben etwas bringen könnte, sondern wir sollten vielmehr auf festen Boden stehen und bauen. Und das wird Papst Franziskus sicher auch den jungen Leuten hier sagen." (rv)
Brasiliens Presse: Sorgen überschatten Papstbesuch
Die Verletzbarkeit des Papstes: so titelt die Online-Ausgabe der brasilianischen Zeitung „O Globo" ihren Hauptartikel. In dem Artikel werden die Sicherheitsprobleme beim Empfang des Papstes sowie die „Pannen" aufgezählt, die die Organisatoren gemacht hätten. Keinen Zusammenhang sieht die Zeitung zwischen den Protesten und dem Papstbesuch. Jene, die demonstriert hätten, richten ihre Wut gegen die Politiker und Wirtschaftsleute und nicht gegen den Papst, so „O Globo". Rios größte Tageszeitung warnt ebenfalls in der Montagsausgabe vor Beeinträchtigungen für das Alltagsleben. Die Zeitung verweist darauf, dass die erwarteten zwei Millionen Pilger das öffentliche Transportsystem gratis benutzen können. Damit solle ein Verkehrschaos verhindert werden.
Gemeinsam gegen Ungleichheiten kämpfen: so lautet die Schlagzeile beim „Jornal do Brasil" (online), die in Rio de Janeiro produziert wird, und bezieht sich auf das Treffen des Papstes mit der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff. In den Beiträgen zum Papstbesuch wird vor allem auf jene Botschaften des Papstes hingewiesen, die für die brasilianischen Politiker wichtig seien: soziale Gerechtigkeit und Hoffnung für die Jugend schaffen.
Der Papst erteilt eine Lektion an Einfachheit und Ruhe, schreibt die Online-Ausgabe von „O Dia". Franziskus habe in seiner ersten Rede jegliche Polemik vermieden und stattdessen „ein Zeichen der Hoffnung gesetzt", so die „O Dia". Rio de Janeiro sei mittlerweile von tausenden Pilgern aus aller Welt bevölkert und zeigt hierbei Bilder nicht nur von Jugendlichen sondern bewusst auch von älteren Menschen. Viel Platz räumt das Blatt auch der Geschichte um den Bombenfund in Aparecida.
Vor der Papstankunft stand die Befürchtung rund um die Organisation der Reise im Mittelpunkt der Berichterstattung der brasilianischen Presse. Laut Berichten der Tageszeitung „Folha de Sao Paulo" vom Montag verweisen die Veranstalter des Weltjugendtages, dass die seit Wochen laufenden Sozialproteste auch den Papstbesuch begleiten könnten. „Die Sorge um Sicherheit lässt die Bundespolizei ihr Aufgebot verdoppeln." Die Einheit der Bundespolizei für den Kampf gegen das organisierte Verbrechen werde mit 3.000 Mann präsent sein. Insgesamt seien rund 25.000 Sicherheitskräfte von Militär und Polizei im Einsatz.
Das Blatt „Extra" erinnert an die schwindende Vorrangstellung der katholischen Kirche in Brasilien. „Rio ist der am wenigsten katholische Bundesstaat Brasiliens", heißt es in der Zeitung. Während im Landesdurchschnitt rund 65 Prozent katholisch seien, liege der Katholikenanteil in Rio bei 46 Prozent. 30 Prozent bezeichneten sich als Mitglied einer Pfingstkirche, deutlich mehr als der brasilianische Durchschnitt von 22 Prozent. Rio habe stets Tendenzen vorweggenommen, so das Blatt. Um das Jahr 2030 dürften die aktuellen Zahlenverhältnisse von Rio in ganz Brasilien gelten. (rv)
Abflug des Papstes gen Rio de Janeiro
Papst Franziskus hat an diesem Montagmorgen seiner Reise zum Weltjugendtag nach Rio de Janeiro begonnen. Um 8.45 Uhr hob die Papstmaschine pünktlich vom römischen Flughafen Fiumicino ab. In Brasilien wird er gegen 21 Uhr europäischer Zeit erwartet, wo er nach dem offiziellen Empfang am Flughafen Präsidentin Dilma Rousseff treffen wird. Der Dienstag ist ein Ruhetag für den Papst, bevor er mit dem Besuch in Aparecida am Mittwoch offiziell sein Reiseprogramm beginnen wird.
Beim Abflug wünschte der Papst allen Italienern „Gelassenheit und Vertrauen in die Zukunft". In einem Grusstelegramm an den italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano betonte er, er fliege nach Rio, um die Jugendlichen zu ermutigen, „Zeugen der Hoffnung und Baumeister des Friedens zu sein".
Das Telegramm wurde vom Vatikan am Montagmorgen kurz nach dem Start des Papstes und seiner Begleitung von Rom-Fiumicino in die brasilianische Metropole veröffentlicht.
Zur Verabschiedung des Papstes war der italienische Ministerpräsident Enrico Letta auf den römischen Flughafen gekommen. Er begleitete den Papst auf dem kurzen Weg von dessen Hubschrauber zu Alitalia-Maschine, die ihn nach zwölfstündigen Flug nach Rio bringen sollte. Beim Besteigen des Airbus trug Franziskus selbst sein Handgepäck, eine schwarze Aktentasche. (rv)
Brasilien: „Weltjugendtag keine Zielscheibe“
Demonstranten und Polizisten haben sich fünf Tage vor Beginn des Papstbesuchs in Rio de Janeiro im wohlhabenden Viertel Leblon eine Straßenschlacht geliefert. Rund 2.000 Protestler demonstrierten am Mittwochabend nahe der Wohnung von Gouverneur Sergio Cabral gegen dessen Amtsführung. Sie forderten die Absetzung von Gouverneur Cabral und Bürgermeister Eduardo Paes. Ihnen werfen sie vor, statt in Bildung und Gesundheit zu investieren, Milliardensummen für Megaevents wie den Weltjugendtag, die Fußball-WM 2014 und die Olympischen Spiele 2016 auszugeben. Vor allem Cabral wird zudem vorgehalten, sich persönlich zu bereichern. Sind die nicht abreißenden Demos ein mögliches Sicherheitsrisiko für den Weltjugendtag? Im Gespräch mit Radio Vatikan gibt der Generaldirektor des lokalen Organisationskomitees, Joel Portela Amado, Entwarnung:
„Die Demonstrationen sind unvorhersehbar, wir wissen nicht, wie, wo und warum. Es ist immer eine Mehrheit pazifistischer Gruppen dabei, doch auch eine Minderheit, die sich selbst anarchisch nennt. Was jedoch sehr klar ist: der Weltjugendtag ist weder für die eine noch die andere Seite eine Zielscheibe. Im Gegenteil, der Weltjugendtag wird von allen gut aufgenommen. Es kann natürlich sein, dass jemand den Weltjugendtag als Gelegenheit zur Sichtbarkeit nutzt, denn es sind viele ausländische Journalisten vor Ort. Die Sicherheitsleute werden dann wenn nötig handeln."
In den vergangenen Tagen war bei den Behörden die Sorge gewachsen, dass Demonstranten den Weltjugendtag für ihre Proteste ausnutzen könnten. Der Vatikan hatte sich aber gegen zu scharfe Sicherheitsmaßnahmen ausgesprochen. So verzichtet Franziskus etwa auf ein geschlossenes Papamobil und will in einem offenen Jeep durch die Menge fahren. Vatikansprecher Pater Federico Lombardi hatte am Mittwoch vor der Presse noch betont, man werde ohne Sorge nach Rio aufbrechen.
Mögliche Programmänderungen?
Brasilianische Sicherheitsbehörden prüfen laut Zeitungsberichten allerdings derzeit, den offiziellen Empfang von Papst Franziskus durch Staatspräsidentin Dilma Rousseff zu verlegen. Rousseff will den Papst am Montag am Internationalen Flughafen von Rio begrüßen; der offizielle Empfang soll allerdings danach in der Residenz des Gouverneurs von Rio stattfinden. Vor einigen Tagen hatten Demonstranten den Palast während einer gewaltsamen Protestveranstaltung belagert. Das führe die Behörden zu der Einschätzung, dass die Sicherheit dort nicht gewährleistet sei, hieß es. Der offizielle Empfang, bei dem es ein Vieraugengespräch zwischen dem Papst und Rousseff geben soll, könnte nun direkt im Empfangsbereich des Flughafens stattfinden. (rv)
Details der Papstreise nach Brasilien: „Intensiver, als sie für Benedikt XVI. geplant war“
Es ist eine besondere Reise, weil der „Papst vom anderen Ende der Welt" auf den Kontinent seiner Herkunft reist. So bewertet Vatikansprecher Federico Lombardi in einer Pressekonferenz zur Programmvorstellung die kommende Woche mit der ersten Auslandsreise Papst Franziskus.
„Die Reise war schon entschieden, aber das Programm ist angepasst worden, man könnte auch sagen intensiviert worden nach dem Wechsel im Pontifikat. Das Programm, das für Benedikt XVI. geplant worden war, war leichter, für Papst Franziskus sind nun einige Element hinzugefügt worden, wie zum Beispiel die Pilgerreise nach Aparecida, der Besuch in der Favela oder im Krankenhaus. Das war nicht im ursprünglichen Kalender für die Reise, wie sie für Benedikt XVI. geplant war."
Besonders der Besuch in Aparecida sei von Papst Franziskus ausdrücklich gewünscht worden, so Lombardi. Damit wolle er an das Dokument von Aparecida von 2007 erinnern. Papst Franziskus habe diesen Text sehr präsent, nicht nur, weil dieser unter seiner Ägide erstellt wurde. Es handelt sich um das Abschlussdokument der Bischofsversammlung Lateinamerikas. Seit der Wahl überreicht der Papst jedem besuchenden Staatoberhaupt eine Kopie dieses Textes.
Franziskus habe weitere Änderungen im Stil vorgenommen, so werde es auf dem Hinflug das Treffen mit den Journalisten im Flugzeug nicht in der gewohnten Weise von Frage und Antwort geben. Der Papst habe ihm gesagt, dass er in persönlichen Treffen im Flugzeug alle Journalisten begrüßen wolle, so Lombardi.
Franziskus wird der dritte Papst in Brasilien sein, Johannes Paul II. war viermal dort, Benedikt XVI. ein Mal. Gleich einige Tage nach seiner Wahl habe Franziskus der Reise zugestimmt.
„Es ist ein wichtiger Moment im Leben der Kirche. Die Idee dazu stammt von Johannes Paul II.; es sind Treffen zwischen der Jugend der Welt und dem Papst. Ein Weltjugendtag ohne die Anwesenheit des Papstes ist gar nicht denkbar, das ist eines der grundlegenden Elemente dieses Ereignisses."
Untergebracht sei der Papst im Zentrum Sumaré, wo auch schon Johannes Paul II. gewohnt habe. Etwas abseits vom Stadtzentrum gelegen liegt das Zentrum verkehrstechnisch günstig. Dort wird er den Dienstag verbringen, ohne einen Termin zu haben. Die Eröffnung des WJT wird wie üblich durch den Ortsbischof Oraní Tempesta geschehen, der Papst nehme daran nicht teil.
„Natürlich wissen wir um die Situation in Brasilien in den letzten Wochen mit der Aufregung und den Demonstrationen, viele fragen sich, ob diese auch anlässlich des Papstbesuches stattfinden werden. Wir werden sehen, aber wir haben volles Vertrauen in das Land Brasilien, vernünftig mit der Situation umzugehen. Wir fahren also in aller Ruhe dorthin, wissend, dass sich die Demonstrationen nicht gegen den Papst richten und nicht gegen die Kirche. Wir fahren also in aller Ruhe."
Einen ausführlichen Plan der Reisetermine des Papstes finden Sie auf unserer Webseite in der Rubrik „Weltjugendtag". (rv)
Live bei uns: Mit Franziskus beim Weltjugendtag 2013
Beim Weltjugendtag in Rio de Janeiro will Papst Franziskus an mehreren Großveranstaltungen teilnehmen. Es sind Treffen mit Jugendlichen an der Copacabana vorgesehen; zum Abschluss wird er auf einem Veranstaltungsgelände im Westen der Stadt die traditionelle Gebetsfeier am Samstagabend und die Messe am Sonntagvormittag leiten. Für das Großtreffen vom 23. bis 28. Juli rechnen die Veranstalter mit insgesamt mehr als zwei Millionen Gästen. Radio Vatikan überträgt live und mit deutschem Kommentar auf dem Vatican Player folgende Events mit Papst Franziskus (Datum und Uhrzeit jeweils gemäß römischer Zeit):
Montag, 22. Juli 2013
21.50 – 22.30 Uhr
Willkommenszeremonie mit Ansprache von Papst Franziskus im Garten des Guanabara-Palastes von Rio de Janeiro – unsere Kommentatorin ist Stefanie Stahlhofen
22.40 – 23.15 Uhr
Höflichkeitsbesuch bei der brasilianischen Staatspräsidentin Dilma Rousseff im Guanabara-Palast von Rio de Janeiro – unsere Kommentatorin ist Stefanie Stahlhofen
Mittwoch, 24. Juli 2013
14.45 – 15.20 Uhr
Verehrung des Muttergottesbildnisses im Zwölf-Apostel-Saal des Heiligtums „Unsere Liebe Frau von der Unbefleckten Empfängnis" in Aparecida – unser Kommentator ist P. Bernd Hagenkord SJ
15.20 – 17.30 Uhr
Heilige Messe in der Basilika des Heiligtums „Unsere Liebe Frau von der Unbefleckten Empfängnis" in Aparecida – unser Kommentator ist P. Bernd Hagenkord SJ
23.20 – 0.30 Uhr
Besuch im Krankenhaus „São Francisco de Assis na Providência – V.O.T." in Rio de Janeiro mit einer Ansprache des Papstes – unser Kommentator ist Mario Galgano
Donnerstag, 25. Juli 2013
15.50 – 17.15 Uhr
Besuch des Armenviertels Varginha (Manguinhos) in Rio de Janeiro mit einer Ansprache des Papstes – unsere Kommentatorin ist Stefanie Stahlhofen
22.45 -0.20 Uhr
Begrüßungsfest mit den Jugendlichen auf der Strandpromenade der Copacabana in Rio de Janeiro mit einem Grußwort und einer Ansprache von Papst Franziskus – unser Kommentator ist Mario Galgano
Freitag, 26. Juli 2013
16.45 – 17.30 Uhr
Angelus-Gebet vom Mittelbalkon des Erzbischofspalasts St. Joaquim in Rio de Janeiro mit Grußadresse des Heiligen Vaters und Begrüßung des Organisationskomitees und der Sponsoren des XXVIII. Weltjugendtags im Palast des Erzbischofs – unsere Kommentatorin ist Stefanie Stahlhofen
22.45 – 0.20 Uhr
Kreuzweg mit den Jugendlichen auf der Strandpromenade der Copacabana in Rio de Janeiro – unser Kommentator ist P. Bernd Hagenkord SJ
Samstag, 27. Juli 2013
13.50 – 16.00 Uhr
Eucharistiefeier mit den Bischöfen des XXVIII. Weltjugendtags, Priestern, Ordensleuten und Seminaristen in der Kathedrale St. Sebastian in Rio de Janeiro – unser Kommentator ist P. Bernd Hagenkord SJ
16.20 – 17.30 Uhr
Begegnung mit den brasilianischen Staats- und Regierungschefs im Stadttheater von Rio de Janeiro mit Ansprache des Heiligen Vaters – unser Kommentator ist P. Bernd Hagenkord SJ
Sonntag, 28. Juli 2013
0.15 – 2.00 Uhr
Gebetswache mit den Jugendlichen auf dem „Glaubensfeld" in Guaratiba – unser Kommentator ist P. Bernd Hagenkord SJ
14.45 – 17.30 Uhr
Heilige Messe zum XXVIII. Weltjugendtag auf dem „Glaubensfeld" von Guaratiba mit anschließenden Angelus-Gebet – unser Kommentator ist P. Bernd Hagenkord SJ
22.15 – 23.00 Uhr
Begegnung mit den freiwilligen Helfern des XXVIII. Weltjugendtages im Veranstaltungszelt 5 vom Rio Zentrum in Rio de Janeiro mit Ansprache des Heiligen Vaters – unser Kommentator ist Stefan von Kempis
23.20 – 0.00 Uhr
Abschiedszeremonie auf dem Internationalen Flughafen Rio de Janeiro-Galeão/Antonio Carlos Jobim – unser Kommentator ist Stefan von Kempis. (rv)
Vatikan stellt Papstprogramm für kommende Monate vor
Im Papstprogramm der kommenden drei Monate gibt es gleich mehrere Premieren: So wird – wie bereits vorher bekannt gegeben – Franziskus vom 22. bis 29. Juli seine erste Auslandsreise unternehmen. Der Papst reist zum 28. Weltjugendtag nach Rio de Janeiro. Weiter geht aus dem an diesem Freitag im Vatikan vorgestellten Programm hervor, dass Franziskus am kommenden Donnerstag im Vatikan einen Gottesdienst mit den italienischen Bischöfen feiert. Am 26. Mai wird er die erste römische Pfarrei besuchen: Die Pfarrei der „Heiligen Elisabeth und Zacharias" im Norden der Stadt.
Eine Woche später, am 2. Juni, leitet er im Petersdom eine Eucharistische Anbetung – in Video-Konferenzschaltungen mit mehreren großen Wallfahrtsorten in aller Welt. An Fronleichnam, am 30. Mai, wird Papst Franziskus um 19 Uhr in der Lateranbasilika einen Gottesdienst feiern und anschließend eine Prozession Richtung Santa Maria Maggiore vornehmen. Wir übertragen diese Feier live und mit deutschem Kommentar. Am römischen Patronatsfest „Peter und Paul", am 29. Juni, überreicht der Papst den neuen Bischöfen das Pallium. (rv)
Sieben Tage in Brasilien: Das Programm zum WJT
Sieben Tage wird Papst Franziskus im Juli in Brasilien verbringen: Der Vatikan gab an diesem Dienstag das Programm der ersten Auslandsreise des Papstes bekannt. Franziskus wird vor allem am kirchlichen Weltjugendtag in Rio teilnehmen; doch auch ein Abstecher zum Wallfahrtsort Aparecida ist geplant.
Am 22. Juli geht es los: Dann bricht der erste lateinamerikanische Papst von Rom aus nach Rio auf, wo er um 16 Uhr Ortszeit eintrifft. Am selben Abend wird er von Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff empfangen. Am Tag darauf wird sich Franziskus vom Jetlag erholen. Am 24. Juli besucht er dann den Marienwallfahrtsort Aparecida, mit dem ihn eine besondere Erinnerung verbindet: Im Jahr 2007 hatte er hier nämlich federführend an einer Großkonferenz der lateinamerikanischen Kirche teilgenommen. Nach einer Messfeier in Aparecida wird Papst Jorge Mario Bergoglio nach Rio zurückkehren und dort Kranken begegnen. Am 25. Juli hat er einen Termin bei der Stadtverwaltung – u.a. soll er dort die Fahnen der Olympischen Spiele segnen, die 2016 von Rio ausgerichtet werden. Danach will er eine Favela besuchen. Abends nimmt er dann am Willkommensfest der Jugendlichen an der Copacabana teil.
Am Freitag, 26. Juli, wird Papst Franziskus in einem Park von Rio Jugendlichen die Beichte abnehmen, später Häftlinge treffen, den Angelus beten und an einem Kreuzweg teilnehmen. Tags darauf feiert er eine Messe in der Sebastianskathedrale, trifft wichtige Vertreter der brasilianischen Gesellschaft im Theater der Stadt und hält am Abend eine Gebetsvigil mit den Teilnehmern des Weltjugendtags. Der letzte Reisetag ist Sonntag, 28. Juli: Auf dem Programm steht die große Abschlussmesse des Jugendtreffens, nachmittags eine Begegnung mit lateinamerikanischen Bischöfen und am Abend schließlich der Rückflug gen Rom. Dort wird Franziskus am späten Montagmorgen zurückerwartet. Insgesamt sieht das Papstprogramm 15 Reden, Predigten oder Ansprachen vor. (rv)