Im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit soll jeweils an einem Samstag im Monat eine zusätzliche Generalaudienz stattfinden. Das kündigte der Präfekt des Päpstlichen Hauses, Erzbischof Georg Gänswein, im Interview mit Radio Vatikan an. Beginnen werde man 2016, die erste finde am 30. Januar statt, so der deutsche Kurienerzbischof, der für die Organisation der Generalaudienzen des Papstes zuständig ist, im Gespräch mit Mario Galgano.
RV: Millionen von Pilgern werden für das Heilige Jahr der Barmherzigkeit hier in Rom und im Vatikan erwartet. Gibt es diesbezüglich Besonderheiten?
Erzbischof Gänswein: Gerade in der vergangenen Woche wurde in einer Sitzung beschlossen, dass über die Generalaudienzen und die wichtigen anderen Begegnungen über das Heilige Jahr verteilt, einmal im Monat an einem Samstagvormittag eine Art Generalaudienz des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit stattfinden soll. Die Termine werden in den nächsten Tagen auch via Internet bekannt gegeben, sodass Anfragen – es sind sehr viele schon gekommen – von Gruppen, Schulen, Pfarrgemeinden zu diesen Samstagen beantwortet werden können. Damit soll an den entsprechenden Samstagen eine zweite Generalaudienz auf dem Petersplatz stattfinden. Wie das ganz konkret abläuft, das wird sich noch zeigen. Da sind noch einige Überlegungen notwendig.“
RV: Weiß man aber schon, wann die erste Extra-Generalaudienz beginnen soll?
Gänswein: Das erste Datum ist der 30. Januar. Und das zweite kann ich auch schon nennen: es ist der 20. Februar 2016.
RV: Kann man sich jetzt schon dafür anmelden?
Gänswein: Man kann ab sofort diese Daten ernst nehmen und mit diesen Daten planen.
RV: Wenn man auf die bisherigen Generalaudienzen des Papstes zurückschaut: Wie ist es bisher statistisch gelaufen?
Gänswein: Papst Franziskus wird am 5. August wieder die Generalaudienzen aufnehmen, nach einer Unterbrechung von einem Monat im Juli. Die Audienzen finden im August in der Audienzhalle Paolo VI statt, damit wir von der brutalen Hitze Gottseidank bewahrt sind.
Was Zahlen betreffen: Von Januar bis Juli 2015 waren bei den Generalaudienzen etwa 370.000 Personen. Bei den Privataudienzen waren knapp 300.000 und dann gibt es den Bereich ,Liturgie´ – also Gottesdienste im Vatikan – und auch da waren etwa 300.000 Gläubige. Eine weitere Zahl, die überrascht: von Januar bis Juli haben 1.030.000 Menschen bei den Angelus-Gebeten sonntags auf dem Petersplatz teilgenommen.
RV: Wie können wir das einschätzen? Wie war es in den vergangenen Jahren?
Gänswein: Verglichen mit Vorgängerzahlen so kann man für die Mittagsgebete sagen, dass es eindeutig ein Mehr ist. Bei den Privataudienzen und bei den liturgischen Handlungen des Heiligen Vaters sind etwa gleich wie früher, wobei man beachten muss, dass wir bisher nur die Zahlen für die erste Jahreshälfte 2015 haben.
RV: Weiß man denn, wie viele Menschen Papst Franziskus bisher im Vatikan getroffen hat?
Gänswein: Am 26. August – in knapp vier Wochen – wird Papst Franziskus seine 100. Generalaudienz halten. Die Zahl der Teilnehmer, die er in diesen Audienzen trifft – wenn wir alle Zahlen zusammenzählen – etwa 3.300.000 erreicht. Im Hinblick auf das gesamte Pontifikat ist es so, dass bis gestern, 31. Juli, etwa 15 Millionen Menschen an den Audienzen mit dem Papst teilgenommen haben. (rv)