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Konklave vom 01.10.-19.11.1523 zur Wahl von Papst Clemens VII. |
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Hadrian VI. |
u Sukzession u |
Clemens VII. |
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Adrian Florenszoon |
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Giulio de `Medici |
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Todestag: 14.09.1523 |
Wahlort: Rom, Vatikan |
Erzbischof von Florenz |
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Todesort: Rom |
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Sedisvakanz und Konklavedauer |
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Inhaltsverzeichnis: |
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Als Nichtrömer war Papst Hadrian VI. im Kirchenstaat von Anfang an nicht sonderlich beliebt. Als deutscher Papst fand seine Reformwürdigkeit und Frömmigkeit nur wenig Gegenliebe. Besonders die Literaten, welche bei seinem Vorgänger so hoch im Kurs standen waren, versuchten ihm die unterschiedlichsten Laster anzudichten. Selbst der Biograph des Papstes Giovio schrieb, er sei an übermäßigem Biergenuß verstorben. Papst Hadrian VI.
machte sich die Eindämmung der Reformation in Deutschland zur Hauptaufgabe. Noch im Jahr seiner Wahl 1522 bittete er die deutschen Reichsstände durch seinen Legaten Francesco Chiregati das Wormser Edikt durchzuführen. In der Instruktion für den Legaten hieß es: “Wir bekennen aufrichtig, daß Gott diese Verfolgung seiner Kirche geschehen läßt wegen der Sünden der Menschen, besonders der Priester und Prälaten.... Wir wissen wohl, daß auch bei diesem Heiligen Stuhl schon seit manchem Jahr viel Verabscheuungwürdiges vorgekommen ist: Mißbräuche in geistlichen Dingen, Übertretungen der Gebote, ja, daß alles sich zum Ärgern verkehrt hat. So ist es nicht zu verwundern, daß die Krankheit sich vom Haupt auf die Glieder, von den Päpsten auf die Prälaten verpflanzt hat. Wir alle, Prälaten und Geistliche, sind vom Wege abgewichen, und es gab schon lange keinen einzigen, der Gutes tat.... Deshalb sollst du in unserem Namen versprechen, daß wir allen Fleiß anwenden wollen, damit zuerst der römische Hof, von welchem vielleicht all diese Übel ihren Anfang genom- men, gebessert werde.” Die Reaktion des Reformators Dr. Martin Luther
folgte sogleich durch ein unflätiges Pamphlet in dem der Papst als Esel und Satan bezeichnet wurde. Die Bestrebungen von Papst Hadrian VI., Erasmus von Rotterdam für die Überwindung des Schisma in Deutschland zu gewinnen, schlugen leider fehl. Neben der Reformation belastete arg der Türkenkrieg Hadrians Pontifikat. 1522 hatten die Türken die Insel Rhodos erobert. Papst Hadrian VI. hatte einfach zu wenig Amtszeit zur Verfügung um durchgreifende Änderungen im Kirchenstaat vollziehen zu können. Nur knapp über ein Jahr dauerte sein Pontifikat in der Heiligen Stadt. In diesem Zeitraum hat er nur einen Kardinal kreiert, Willem Enckevoirt der ihn als Bischof von Tortosa (Spanien) beerbte. Der bis heute letzte deutsche Papst des Heiligen Römischen Reiches, verstarb im Alter von 64 Jahren am 14.09.1523 in Rom. Hadrian VI. hatte als einen seiner letzten Wünsche geäußert, sein Grab solle weder Prunk noch Großartigkeit versinnbildlichen. Kunst und Luxus gehörte nicht zu seinen Lebensinhalten. Ungewöhnlicherweise existieren sogar zwei Grabmal von diesem Papst. Das eine befindet sich in der deutschen Nationalkirche S. Maria dell´Anima
und das andere in der Kirche S. Maria sopra Minerva in Rom. Das Grabmal in der deutschen Nationalkirche geht auf Pläne von Baldassare Peruzzi zurück und ist monumentaler als das Grabmal seines Vorgängers Papst Leo X. des Medici-Papstes. Auf dem Monument befindet sich folgende Inschrift: “ Wehe, wieviel kommt doch darauf an, in welche Zeit auch des trefflichsten Mannes Wirken fällt. “ Der Sarg von Hadrian VI. befindet sich aber in keinem der beiden Monumente. In S. Maria dell´Anima befindet sich am Ende des rechten Seitenschiffes der Kirche, unmittelbar hinter dem Teil der Chorwand ein kleiner Kapellraum. In dieser Kapelle ist hinter dem Relief des Einzug des Papstes der Sarg von Papst Hadrian VI. in der Mauer beigesetzt. >zurück 2. Struktur des Kardinalskollegiums Am Todestag von Papst Hadrian VI. umfasste das Heilige Kollegium insgesamt 45 Kardinäle. Hiervon nahmen 6 Eminenzen nicht am Konklave in Rom teil:
Hinter den verbliebenen 39 Kardinälen ( siehe Konklaveteilnehmer oben ) schlossen sich die Türen des Konklave am 01.10 .1523. Dieses Wahlkollegium stammte aus folgenden Pontifikaten:
Für Vier der Fünf Kardinäle aus dem Pontifikat von Papst Alexander VI. war dieses Konklave das Fünfte in ihrem Kardinalat. Sie waren somit die erfahrensten Konklaveteilnehmer. Lediglich für Bernardino Kardinal López de Carvaja war , durch seine Mitgliedschaft beim PISARIUM (1511-1512) und die daraus resultierende Exkommunikation durch Papst Julius II., diese Papstwahl die Vierte anstatt ebenfalls die Fünfte. >zurück Die Dekretalien ”In nomine Domini” vom 13.04.1059 von Papst Nikolaus II. und “Licet de vitanda” aus dem Jahr 1179 von Papst Alexander III. und die Beschlüsse “Compilationes” des 4. Laterankonzils aus dem Jahr 1215. Das Dekret “Quia frequenter” von Papst Innozenz IV. vom 1. Konzil von Lyon am 28.08.1245. Die wohl entscheidendste Dekretalie nach der von Papst Nikolaus III. wurde die beim 2. Konzil von Lyon erlassene Wahlverordnung von Papst Gregor X. am 16.07.1274 “Ubi periculum” (“Wo Gefahr ist”). Viele Details dieser Wahlverordung von Papst Gregor X. findet man noch heute, nach über 720 Jahren in der Apostolischen Konstitution von Papst Johannes Paul II. “Universi Dominici Gregis“ vom 22.02 .1996. Die Wahlverordung von Papst Gregor X. fand nur wenig Anklang. Bereits Papst Hadrian V. suspendierte sie mündlich und Papst Johannes XXI. hob sie mit der Konstitution “Licet” am 20.09.1276 auf, ohne jedoch für eine neue Wahlverordnung gesorgt zu haben. Erst 18 Jahre später, am 28.09.1294 setzt Papst Cölestin V. (“Engelspapst”) die gregorianische Wahlverordung “Ubi periculum” wieder in Kraft. Papst Clemens V. verfügte am Konzil von Vienne 1311-1312 die Bulle “Ne Romani”, welche einige Zusätze zur gregorianischen Wahlverordnung brachte und im siebten Buch des kirchlichen Rechtsbuches “Clementinen” Aufnahme fand. Papst Clemens VI. milderte durch die Bulle “Licet in constitutione” vom 06.12 .1351 die bisherige Konklaveordnung in einigen Punkten ab. Am 19.03.1378 erließ Papst Gregor XI. das Dekret “Periculis et detrimentis” (“In Gefahren und Missständen”). Fast 128 Jahre später, am 14.01.1506 erläßt Papst Julius II. das Dekret “Cum tam divino” . Obwohl selbst der Simonie verfallen, verbietet er jegliche simonistische Papstwahl für die Zukunft und verhängt die schwersten kirchlichen Strafen. >zurück Bei diesem Konklave ging es vordergründig nicht um französische oder kaiserliche Interessen, es ging um persönliche Feindschaft zwischen zwei kirchlich und gesellschaftspolitisch bekannten Eminenzen. Pompeo Kardinal Colonna und Giulio Kardinal de´Medici prallten auf einander. Der dem Konklaveort ferngebliebene ThomasKardinal Woley, Erzbischof von York u. Bischof von Durham (England) versuchte mit simonistischen Verlockungen die englische Gesandtschaft in Rom zu beeinflussen. Fast 7 Wochen dauerte das Konklave bis endlich Pompeo Kardinal Colonna einschwenkte und Kardinal de´Medici die Adoration erhielt. Giulio Kardinal de´Medici verlangte jedoch einen ordnungsgemäßen Wahlgang am folgenden Tag, den 19.11.1523. In diesem vereinigte er alle Stimmen auf sich. Ursprünglich zählte de´Medici zum kaiserlichen Lager, doch in seiner Amtszeit als Papst Clemens VII.
wechselte er auf die französische Seite. Giulio de´Medici war ein Vetter von Papst Leo X., von ihm zum Erzbischof von Florenz erhoben und am 23.09.1513 zum Kardinal kreiert worden. Im Jahr 1517 wurde er Vizekanzler. Genau eine Woche nach seiner Wahl zum obersten Kirchenfürsten, am 26.11.1523 wurde Giulio Kardinal de´Medici zu Papst Clemens VII. gekrönt und beendete eine Sedisvakanz von 73 Tagen. Stand: 15.08.2004 |
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