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Quellenverzeichnis:
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Inhaltsverzeichnis: |
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Nikolaus IV. ist als Missionspapst in die Kirchengeschichte eingegangen. Vor seiner Papstwahl war Nikolaus selbst Generalminister des Ordo Fratrum Minorum O.F.M. und Nachfolger des berühmten Franziskaners Bonaventura. Mit seinem päpstlichen Auftrag missionierten die Franziskaner Albanien, Bosnien, Serbien und Armenien. Der Franziskanerbruder Johannes Montecorvino missionierte sogar auf seinem langen Weg über Persien und Indien, China. Hier bereitet er 1289 bis 1307 die Gründung des Erzbistums Peking unter Kubilai Khan vor. Papst Nikolaus IV. stärkte durch Überlassung der Hälfte der Einkünfte des Heiligen Stuhles das Kardinalskollegium. Nikolaus galt als gelehrter Mann und Mäzen der Künste. 1289 gründete er mit Hilfe von Philipp dem Schönen die Universität Montpellier. Im Kardinalskonsistorium am 16.05.1288 kreierte er sechs Kardinäle. Obgleich er selbst in einem langen Konklave (324 Tage) gewählt wurde, erneuerte er die Aufhebung der Gregorianischen-Konklaveverordung “Ubi periculum” von 1274. Er starb am 04.04.1292 in Rom und sein Grabmal, eine Arbeit von Domenico Fontana, ist in der Basilika Liberiana noch heute zu bewundern. >zurück 2. Struktur des Kardinalskollegiums Am Todestag von Nikolaus IV. umfasste das Heilige Kollegium 12 Kardinäle ( siehe Konklaveteilnehmer oben ). Sie entstammten folgenden fünf Pontifikaten: Papst Urban IV. (1261-1264)
kreiert durch Papst Martin IV. (1281-1285)
kreiert durch Papst Honorius IV. (1285-1287)
kreiert durch Papst Nikolaus IV. (1288-1294)
Wie unschwer zu erkennen ist, waren im Kollegium zwei konkurrierende römische Patrizierfamilien stark vertreten. Zum einen mit drei Kardinälen die Familie Orsini und mit zwei Eminenzen das Geschlecht der Colonna. Matteo Rosso Kardinal Orsini war zu diesem Zeitpunkt der erfahrenste Konklaveteilnehmer mit neun Papstwahlen. Seit 22.05.1262 im Kardinalat, hatte er alle schlimmen Erfahrungen der letzten Papstwahlen, wie die in Viterbo am eigenen Leib erleben müssen. >zurück Die Dekretalien ”In nomine Domini” vom 13.04.1059 von Papst Nikolaus II. und “Licet de vitanda” aus dem Jahr 1179 von Papst Alexander III. und die Beschlüsse “Compilationes” des 4. Laterankonzils aus dem Jahr 1215. Das Dekret “Quia frequenter” von Papst Innozenz IV. vom 1. Konzil von Lyon am 28.08.1245. Die wohl entscheidendste Dekretalie nach der von Papst Nikolaus III. wurde die beim 2. Konzil von Lyon erlassene Wahlverordnung von Papst Gregor X. am 16.07.1274 “Ubi periculum” (“Wo Gefahr ist”). Viele Details dieser Wahlverordung von Papst Gregor X. findet man noch heute, nach über 720 Jahren in der Apostolischen Konstitution von Papst Johannes Paul II. “Universi Dominici Gregis“ vom 22.02.1996. Die Wahlverordung von Papst Gregor X. fand nur wenig Anklang. Bereits Papst Hadrian V. suspendierte sie mündlich und Papst Johannes XXI. hob sie mit der Konstitution “Licet” am 20.09.1276 auf, ohne jedoch für eine neue Wahlverordnung gesorgt zu haben. >zurück Am Tag nach dem Tod von Papst Nikolaus IV. trat das Heilige Kollegium zum Konklave in Perugia zusammen. Nun schon zum vierten Mal fand in Perugia ein Konklave statt. Die Zeichen standen auf Sturm. Das Kollegium spaltete sich in drei Fraktionen, die eine vom Geschlecht der Colonna, die andere der Patrizierfamilie der Orsini und in eine französische Fraktion. Seit Giovanni Gaetano Orsini als Papst Nikolaus III. (1277-1280) auf den Papstthron gestiegen war und als klassischer Nepot Fürstentümer als Lehen des Kirchenstaates unter seiner Verwandtschaft verteilt hatte, versuchten die Orsini Einfluss auf die Wahl des Papstes zu nehmen. Die römische Herrschaft der Familie Colonna tat ihr übriges. Vor diesem machterfüllten politischen Hintergrund begann am 05.04.1292 das drittlängste Konklave der Kirchengeschichte in Perugia. Die unerträgliche Sommerhitze in Perugia sprengte die Wahlgemeinschaft. Benedetto Kardinal Caetani kehrte erkrankt in seine Heimatstadt Anagni zurück. Nach der Gluthitze des Sommers trat man im Oktober wieder zur Papstwahl in Perugia zusammen. Der Parteienzwist hatte sich jedoch nicht verändert. Monatelang rangen die Fraktionen um Einigkeit, vergebens. Das Konklave dauerte bereits über ein Jahr als am 02.08.1293 Jean Kardinal Cholet, Kardinalpriester von Cecilia während der langen Sedisvakanz verstarb. Der Dekan des Heiligen Kollegiums und Kardinalbischof von Ostia, Kardinal Latino Orsini drohte den Wahlmännern, die Wahl endlich zu beschleunigen, da ihnen allen sonst der Tod geweissagt worden sei. Nach dem offensichtlich im Kreis der Wähler kein Purpurträger genügend Stimmen auf sich vereinigen konnte, suchte man wie schon im Jahr 1271 nach einem würdigen Gottesmann außerhalb des Heiligen Kollegiums. Ob nun unbewusst oder wie Kardinal Caetani später spekulierte, durch eine Intrige von Karl II. von Neapel, fiel die Wahl am 05.07.1294 auf einen Nicht-Kardinal. Man wählte den Cölestinerordensgründer Pietro del Murrone aus der Einsiedelei Maiella bei Sulmona zum neuen
Papst. Nach den Juristenpäpsten der Vergangenheit war die Zeit offenbar reif für einen “Engelspapst”, nach den Verheißungen des Abtes Joachim von Fiore. Hier zu bemerkt Friedrich Gontard: “Die Verheißung von der Ankunft des “Engelspapstes” hatte ihren Ursprung in den Prophezeiungen des Abtes Joachim von Fiore (1145-1202). Aus seinem Munde vernahmen drei Päpste, Lucius III., Urban III. und Clemens III., die Warnung vor den sieben Verfolgungen der Kirche, von denen bis zu seiner Zeit vier vorübergegangen wären. .... Am Ende aller Zeiten sollten vier “Engelspäpste” aufeinander folgen. Ein Mann von großer Heiligkeit würde als erster den Stuhl Petri besetzen, ein apostolischer Mann, durch den Gott große Wunder tat... Bald nach ihm würde Gott drei weiter heilige Männer erwecken, und sie würde man die englischen Hirten heißen....” War dies nun der Hinweis auf den Eremiten Murrone? Scheinbar glaubten viele daran. Pietro del Murrone hatte die Wähler mit einem Brief, zu einer raschen Wahl ermahnt, doch das diese Wahl nun auf ihn selbst gefallen war überraschte den Laienbruder zu tiefst. Die Gesandtschaft des Heiligen Kollegiums hatte anfänglich keinen Erfolg, Murrone zur Annahme der Papstkrone zu bewegen.
Erst nach dem man ihm klar gemacht hatte, eine Ablehnung käme einer Todsünde gleich, willigte er ein. Karl II. von Neapel und sein Sohn Karl Martell, König von Ungarn, schafften es schließlich, den weltfremden Einsiedler aus seiner Bergklause zu locken. Es wird überliefert, dass sie ihn auf einem Esel ins Tal führten und ihm Tausende nach Aquila folgten. Am Wahlort des Konklave, in Perugia ließ sich der Gewählte jedoch nicht sehen. Er wurde auf seinen eigenen Wunsch hin in Aquila am 29.08 .1294 inthronisiert, nach dem er die üblichen Weihen erhalten hatte. Die Krönung geschah im Beisein von 20 000 Zuschauern in der Kirche von Santa Maria di Collemaggio vor den Torn von Aquila. Als neues Oberhaupt der Kirche wählte er den Namen Cölestin V. und beendete eine Sedisvakanz von 877 Tagen. Unerfahren in Dingen der Kirchenpolitik, naive Frömmigkeit und frühe Abhängigkeit von Karl II. bestimmte Papst Cölestin V. bereits nach dreieinhalb Monaten Pontifikat am 13.12.1294 in Neapel die Papstwürde,
durch eine nicht unumstrittene Abdankung niederzulegen. Stand: 02.02.2003, Ergänzung: 12.12.2004 |
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