28.03. 29.03. 02.04. 20.05.
1285 1285 1285 1285
         
Konklavedauer: 4 Tage  
           
Sedisvakanz: 53 Tage
   

Konklave vom 29.03. - 02.04.1285 zur Wahl von Papst Honorius IV.

 
 
 
 
 
 
 

 

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Martin IV.

u Sukzession  u

Honorius IV.

 

 
 
 
 
 
 
 

 

Simon de Brion

 

Giacomo Savelli

 

 

Todestag:  02.04.1285

Wahlort: Perugia

Kardinaldiakon von S. Maria

 

 

Todesort:  Montefiascone

 

in Cosmedin

 

 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sedisvakanz und Konklavedauer

Konklaveteilnehmer (15):

Giacomo Savelli

Kardinaldiakon von S. Maria in Cosmedin

Glusiano de Casate

Titel von Ss. Marcellino und Pietro

Latino Orsini O.P.

Kardinalbischof von Ostia und Velletri, Dekan des Hl. Kollegium

Geoffroy Barbeau

Titel von S. Susanna

Bentivenga de Bentivengi O.Min.

Bischof von Albano

Goffredo da Alatri

Diakon von S. Giorgio in Velabro

Ordonho Alvares

Bischof von Frascati

Matteo Rosso Orsini

Diakon von S. Maria in Portico

Girolamo Masci d`Ascoli O.Min.

Bischof von Palestrina

Giordano Orsini

Diakon von S. Eustachio

Ancher Pantaleon

Titel von S. Prassede

Giacomo Colonna

Diakon von S. Maria in Via Lata

Hugh of Evesham

Titel von S. Lorenzo in Lucina

Benedetto Caetani Sen.

Diakon von S. Nicola in Carcere Tulliano

Gervais Jeancolet de Clinchamp

Titel von Ss. Silvestro und Martino ai Monti

 

 

 

Das Konklave vom 29.03. - 02.04.1285

 

 

 

 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis:

 

1. Der Tod Papst Martin IV.

Papst Martin des IV. Pontifikat dauerte fünf Jahre bis er am 28.03. 1285 auf seiner Burg in Montefiascone, wohl an übermäßigem Aalgenuß starb. Aal, so berichten Chronisten, zählte zu seinen Leibspeisen. Selbst Dante erwähnte diese Schwäche im “Inferno”. Martin IV. und Karl von Anjou waren befreundet. Diese Freundschaft brachte dem Papsttum die Rückgewinnung der Romagna ein. Martin IV. missachtete vorsätzlich die Konstitution “Fundamenta militantis” seines Vorgängers und überließ dem König von Anjou sein Senatorenamt in Rom. Dieser Umstand und die Wahl Martin IV, eines Franzosen auf den Stuhl Petri, gefiel den Römern gar nicht. Vermutlich auch deshalb verlegte Martin IV. seine Residenz nach Orvieto.  In seiner Amtszeit kreiert Papst Martin IV. (1281-1285) am 12.04.1281 sieben Kardinäle, welche überwiegend aus Frankreich stammten. Er gilt als schwacher Papst, dem es in turbulenten Zeiten an Weitblick und Durchsetzungsvermögen gefehlt hatte, nicht zu letzt wegen seiner Abhängigkeit von Karl von Anjou und Frankreich.        >zurück

2. Struktur des Kardinalskollegiums

18 Kardinäle bildeten beim Tod von Papst Martin IV. am 28.03.1285 das Heilige Kollegium. Unter ihnen waren drei künftige Päpste:

  • Giacomo Kardinal Savelli der später Papst Honorius IV.
  • Girolamo Masci Kardinal d`Ascoli der spätere Papst Nikolaus IV. und
  • Benedetto Kardinal Caetani der spätere Papst Bonifatius VIII.

Auch Papst Martin IV. sorgte in seinem fünfjährigen Pontifikat für keine zeitgerechte Wahlverordnung. Bei Konklavebeginn am 29.03.1285 fehlten drei Wahlberechtigte Eminenzen. Geraldo Kardinal Bianchi, Bischof von Sabina, Bernard Kardinal de Languissel, Bischof von Porto und Jean Kardinal Cholet, von S. Cecilia blieben dem Wahlort fern. Zum dritten Mal in der Konklavegeschichte versammelten sich in Perugia 15 Kardinäle ( siehe Konklaveteilnehmer oben ) zur Wahl des Apostelfürsten.    >zurück

3. Konklavebestimmungen

Die Dekretalien ”In nomine Domini” vom 13.04.1059 von Papst Nikolaus II. und “Licet de vitanda” aus dem Jahr 1179 von Papst Alexander III. und die Beschlüsse “Compilationes” des 4. Laterankonzils aus dem Jahr 1215. Das Dekret “Quia frequenter” von Papst Innozenz IV. vom 1. Konzil von Lyon am 28.08.1245. Die wohl entscheidendste Dekretalie nach der von Papst Nikolaus III. wurde die beim 2. Konzil von Lyon erlassene Wahlverordnung von Papst Gregor X. am 16.07.1274 “Ubi periculum” (“Wo Gefahr ist”). Viele Details dieser Wahlverordung von Papst Gregor X. findet man noch heute, nach über 720 Jahren in der Apostolischen Konstitution von Papst Johannes Paul II. “Universi Dominici Gregis“ vom 22.02.1996. Die Wahlverordung von Papst Gregor X. fand nur wenig Anklang. Bereits Papst Hadrian V. suspendierte sie mündlich und Papst Johannes XXI. hob sie mit der Konstitution “Licet” am 20.09.1276 auf, ohne jedoch für eine neue Wahlverordnung gesorgt zu haben.     >zurück

4. Das Konklave

Schon einen Tag nach dem Tod von Papst Martin IV. begannen die 15 Wahlmänner in Perugia mit dem Konklave. Hatte die letzte Papstwahl in Viterbo noch 6 Monate gedauert, so fanden die Purpurträger hier in Perugia nach nur vier Tagen einen Konsens und wählten am 02.04.1285 den Italiener Giacomo Kardinal Savelli zum neuen Oberhaupt der Kirche. Kardinal Giacomo Savelli nannte sich in Anlehnung an seinen Onkel (Papst Honorius III.) Cencio Savelli, Honorius IV. Er war in Rom als Sohn des Luca Savelli und der Giovanna Aldobrandeschi um 1210 geboren und seit 1261 in den Kardinalsstand erhoben. Zuletzt bekleidete er das Amt des Kardinalpriester von Santa Maria in Cosmedin und war römischer Senator auf Lebenszeit. Nach der Papstwahl übernahm sein Bruder Pandulf Savelli dieses römische Amt als Stellvertreter. Honorius IV. wurde nach 53 Tagen Sedisvakanz in Rom am 20.05.1285 inthronisiert. Zu seiner offiziellen Residenz wählte er den Savellipalast auf dem Aventin in Rom.   

>zurück                                                                                                                                                                          

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Stand: 31.01.2003 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quellenverzeichnis:

 
 
 
 
 
 
 

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Illustrierte Papstgeschichte (Band 1)

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Kotzula Stephan

Kirchengeschichte in Daten und Fakten

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Kramer von Reisswitz Crista

Die Papstmacher

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Das Konklave

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Sede Vacante

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Die Geschichte der Päspte

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Reese Thomas J.

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1998

Schelle Klaus

Das konstanzer Konzil 1414-1418

Konstanz

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Schimnelpfennig Bernhard

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