|
Konklave vom 12.02. - 12.07.1691 zur Wahl von Papst Innozenz XII. |
||||||||||
|
|
|
|
|
|
|
||||
|
|
|
|
|
|
|
||||
|
|
|
|
|
||||||
|
Alexander VIII. |
u Sukzession u |
Innozenz XII. |
|
||||||
|
|
|
|
|
|
|
||||
|
Pietro Ottoboni, Sen. |
|
Antonio Pignatelli del Rastrello |
|
||||||
|
Todestag: 01.02.1691 |
Wahlort: Rom,Vatikan |
Erzbischof von Neapel |
|
||||||
|
Todesort: Rom |
|
|
|
||||||
|
|
|
|
|
|
|
||||
|
|
|
|
|
|
|
||||
|
|
|
|
|
|
|
||||
Sedisvakanz und Konklavedauer |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Inhaltsverzeichnis: |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1. Der Tod Papst Alexander VIII..
Alexander VIII. verurteilte 31 Sätze der Jansenisten, die Irrtümer über Willensfreiheit und Gnade enthielten. Muss man ihm auf der einen Seite den Rückfall in den Nepotismus ankreiden, so verdankt man ihm auf der anderen Seite den Erwerb der Handschriften und Büchersammlung der 1689 verstorbenen Königin Christine von Schweden für die Vatikanische Bibliothek.
2. Struktur des Kardinalskollegiums Mit dem Tod von Papst Alexander VIII. am 01. Februar 1691 umfasste das Kardinalskollegium insgesamt 70 Kardinäle. Mit Beginn des Konklave am 12. Februar traten 38 Kardinäle zur Wahl eines neuen Kirchenoberhauptes im Vatikan ins Konklave ein. Bei der entscheidenden Wahl zum neuen Pontifex waren 61 Kardinäle anwesend. Insgesamt hatten jedoch am Konklaveverlauf 65 Eminenzen teilgenommen. Zum 45. Mal fand ein Konklave in Rom statt. Der Wahl ferngeblieben waren folgende fünf Kardinäle:
Während der Papstwahl verstarben zwei Kardinäle:
Vor der entscheidenden Wahl verließen zwei Kardinäle das Konklave:
Die Gesamtheit der im Konklave anwesenden Kardinäle stammte aus den Pontifikaten:
Die Teilnehmeranzahl während dem Konklave stieg von 38 auf 61 Kardinäle an (siehe Konklaveteilnehmer oben). >zurück Die Dekretalien ”In nomine Domini” vom 13.04.1059 von Papst Nikolaus II. und “Licet de vitanda” aus dem Jahr 1179 von Papst Alexander III. und die Beschlüsse “Compilationes” des 4. Laterankonzils aus dem Jahr 1215. Das Dekret “Quia frequenter” von Papst Innozenz IV. vom 1. Konzil von Lyon am 28.08.1245. Die wohl entscheidendste Dekretalie nach der von Papst Nikolaus III. wurde die beim 2. Konzil von Lyon erlassene Wahlverordnung von Papst Gregor X. am 16.07.1274 “Ubi periculum” (“Wo Gefahr ist”). Viele Details dieser Wahlverordung von Papst Gregor X. findet man noch heute, nach über 720 Jahren in der Apostolischen Konstitution von Papst Johannes Paul II. “Universi Dominici Gregis“ vom 22.02.1996. Die Wahlverordung von Papst Gregor X. fand nur wenig Anklang. Bereits Papst Hadrian V. suspendierte sie mündlich und Papst Johannes XXI. hob sie mit der Konstitution “Licet” am 20.09.1276 auf, ohne jedoch für eine neue Wahlverordnung gesorgt zu haben. Erst 18 Jahre später, am 28.09.1294 setzt Papst Cölestin V. ( “Engelspapst” ) die gregorianische Wahlverordung “Ubi periculum” wieder in Kraft. Papst Clemens V. verfügte am Konzil von Vienne 1311 -1312 die Bulle “Ne Romani” , welche einige Zusätze zur gregorianischen Wahlverordnung brachte und im siebten Buch des kirchlichen Rechtsbuches “Clementinen” Aufnahme fand. Papst Clemens VI. milderte durch die Bulle “Licet in constitutione” vom 06.12.1351 die bisherige Konklaveordnung in einigen Punkten ab. Am 19.03.1378 erließ Papst Gregor XI. das Dekret “Periculis et detrimentis” (“In Gefahren und Missständen”). Fast 128 Jahre später, am 14.01.1506 erläßt Papst Julius II. das Dekret “Cum tam divino” . Obwohl selbst der Simonie verfallen, verbietet er jegliche simonistische Papstwahl für die Zukunft und verhängt die schwersten kirchlichen Strafen. Aufgrund massiver Einmischungen durch weltliche Fürsten in die Wahl von Papst Paul IV. erläßt dieser am 16.12.1558 die Bulle “Cum secundum” und stellt Unterverhandlungen vor dem Tod des Papstes unter schwere Kirchenstrafen. Papst Pius IV. erläßt am 09.10.1562 mit der Bulle “In eligendis” neue Richtlinien zum Konklave, welche sich hauptsächlich gegen die Missstände der letzten Zeit richteten. Mit der Bulle “Postquam verus” vom 03.12.1586 änderte Papst Sixtus V. die Zahl des Kardinalskollegiums. Gemäß dem Vorbild der 70 Ältesten des Moses (Numeri 11,16) setzte er die Zahl der Kardinäle auf 70 fest (6 Kardinalbischöfe, 50 Kardinalpriester und 14 Kardinaldiakone). Am 15.11.1621 erläßt Papst Gregor XV. eine Neuordnung der Papstwahl mit der Bulle “Aeterni patris filius”. Er hält an bewährten Normen fest und ändert die Formen des Eintritts in das Konklave und vervollständigt das Zeremoniell. Außerdem gibt es Veränderungen im Ablauf der Inthronisation. Knapp vier Monate später, verschärft Papst Gregor XV. mit dem Wahldekret “Decet Romanum pontificem” das Verbot, für sich selbst zu stimmen. Am 28.01.1625 bestätigt Papst Urban VIII. die Wahldekrete seines Vorgängers Papst Gregor XV. durch die Bulle “Ad Romani Pontificis providentiam”. >zurück Mit dem „extra omnes“ (alle hinaus) schloss am Abend des 12. Februar 1691 das Konklave seine Pforten. Diese Papstwahl sollte das längste Konklave seit 375 Jahren werden. Mit dem Tod von Papst Alexander VIII. umfasste das Heilige Kollegium 70 Kardinäle. Mit Beginn der Wahlhandlungen am 12. Februar befanden sich 38 Kardinäle im Konklave im Vatikan in Rom. Im weiteren Verlauf der Verhandlungen und Skrutinien stieg die Zahl der anwesenden Eminenzen bis auf 63 und sank schließlich zum Ende der Wahl auf 61 Purpurträger.
Im Unterschied zum letzten Konklave des Jahres 1689 hatte sich bei dieser Wahl die Parteigruppierung verändert. Neben einer Partei der Franzosen existierte eine spanisch-kaiserliche Partei. Der nominelle Führer der Letzteren war Kardinal de´Medici, die Franzosen führte Kardinal D´Estrées. Die Franzosen wurden durch die Kardinäle Papst Alexander VIII., an ihrer Spitze Kardinal Ottoboni, verstärkt, und auch Altieri und Barberini schlossen sich ihnen an. Die spanisch-kaiserlichen Kardinäle schlossen sich mit Kardinal Chigi und den Kardinälen von Papst Innozenz XI. zusammen. In dieser Gruppierung stellten die Zelanti, unter Kardinal Colloredo, eine besondere Fraktion dar. Beide Parteien waren im Wahlverlauf der Skrutinien nicht konstant. Die spanisch-kaiserliche Partei war zahlenmäßig stärker als die Gegenpartei, eine notwendige Stimmenanzahl für eine Exklusion hatten jedoch beide.
Schon vor dem Eintritt in das Konklave hatte man Gregorio Kardinal Barbarigo als aussichtsreichen Kandidaten auf die Tiara genannt. Kardinal Colloredo, der Führer der Zelanti, brachte Barbarigo von Beginn an ins Wahlgespräch. Seine Kandidatur unterstützte Kardinal Chigi und so blieb er während der gesamten Zeit des Konklaves im Rennen. Mit seinen Eigenschaften zählte Barbarigo zu den besten Kandidaten des päpstlichen Senates. Neben seinen strengen Grundsätzen durfte man bei seiner Wahl mit der Abschaffung des Nepotismus rechnen. Gerade dieser Aspekt hatte Ottoboni und Altieri zu seinen Gegnern gemacht. Die spanisch-kaiserlichen Kardinäle warteten noch auf ihre Instruktionen und die französischen Kardinäle waren noch nicht im Konklave eingetroffen. Somit blieb alles in der Schwebe und die Skrutinien brachten keinen Erfolg. Durch das Bekanntwerden eines Berichtes kam die Kandidatur von Barbarigo in Gefahr. Das Ereignis schildert Pastor folgendermaßen: „Verhängnisvoll für die Kandidatur Barbarigos sollte ein Bericht von de la Torre, dem kaiserlichen Gesandten zu Venedig, werden, der zwar die trefflichen Eigenschaften dieses Venezianers nicht leugnen konnte, ihn aber als so vollständig französisch gesinnt darstellte, dass selbst Ludwig XIV. kein besserer Franzose sein könnte als Barbarigo. Von anderer Seite wurde dagegen dem Kaiser Leopold vorgestellt, ein Mann von so ungewöhnlicher Frömmigkeit werde sicher den Fußstapfen Innozenz XI. folgen. Wenn Barbarigo auch aus Venedig stamme, so sei er doch nicht venezianisch gesinnt; eine Parteilichkeit für Frankreich braucht man nicht zu fürchten, denn ein so heiliger Mann werde alle in gleicher Weise lieben.... Der Kaiser möge daher von der Exklusion Barbarigos Abstand nehmen.“ Die Donaumonarchie lehnte Barbarigo insgeheim ab. Per Kurier aus Wien wurde Fürst Liechtenstein darüber informiert. Obwohl die Nachricht geheim war, wurde sie im Konklave publik. Dennoch kam es nicht zur offenen Exklusion gegenüber Barbarigo. Am 21. März erkrankte Giulio Kardinal Spinola so sehr, dass er das Konklave verlassen musste und am 11. März 1691 verstarb.
Am 25. März trafen die französischen Kardinäle D´Estrées, Bouillon, Bonsi, Le Camus und Spinola in Rom ein. Am Abend des 27. März zogen sie ins Konklave ein und verbündeten sich rasch mit Ottoboni und Altieri. Ende April wurde unter anderem der Name Pignatelli als Kandidat genannt. Am 13. April erkrankte Raimondo Kardinal Capizucchi und musste das Konklave ebenfalls verlassen. Er verstarb am 22. April. Die Verwirrung stieg weiter an. Nach einem Agentenbericht vom 27. Mai wurden selbst für Nichtkardinäle Stimmen abgegeben. So für den Abt von St. Gallen Sfondrati, für Casoni und den Prokurator der Pönitentiarie Girolamo Berti. Allerdings scheint dieser Bericht eher eine Desinformation gewesen zu sein, denn in den Skrutinienlisten erscheinen die genannten Namen nicht.
Die Dauer des Konklaves zeigte langsam ihren Spuren. Neben zahlreichen Erkrankungen und zwei Todesfällen in der Wählerschaft kam es in Rom zu Gewalttaten und vielen Unruhen. Die Sommerhitze in den Konklaveräumen machte sich Zunehmens unangenehm bemerkbar. Am 19. Juni verließ Federico Kardinal Visconti und am 29. Juni Federico Kardinal Baldeschi Colonna das Konklave. Barbarigos Kandidatur war nicht durchzudrücken, um so mehr stiegen die Chancen für Pignatelli der sich dann auch am 11. Juli durchsetzte. Lediglich die Franzosen streubten sich noch, sodass in der Nacht vom 11 . auf den 12. Juli alles zu scheitern drohte. Man verhandelte bis in die Morgenstunden. Endlich am Mittag es 12. Juli erlangte Kardinal Pignatelli im 298. Skrutinium 53 Stimmen der anwesenden 61 Kardinäle. Die letzten beiden Skrutinien hatten die folgenden Stimmen beziehungsweise Akzesse erbracht:
Aus Dankbarkeit gegenüber seinem Wohltäter nannte sich Antonio Kardinal Pignatelli del Rastrello Innozenz XII. Pignatelli war am 13. März 1615 in Spinazzola (Basilicata) geboren. Er hatte seine Ausbildung bei den Jesuiten im Collegio Romano erhalten und erwarb das Doktorat beider Rechte. Unter Papst Urban VIII. war er Vizelegat von Urbino und von 1646-1649 entsandte ihn Papst Innozenz X. als Inquisitor nach Malta. Anschließend war er Governatore von Viterbo und ab 1652 hatte er den Titel Erzbischof von Larissa und wurde Nuntius in Florenz. Unter Papst Alexander VII. war er Nuntius in Polen und dann Nuntius in Wien. Unter Papst Clemens X. übernahm er die Diözese Lecce. 1673 kam er nach Rom zurück. Am 01. September 1681 erhob ihn Papst Innozenz XI. in den Kardinalsstand. Danach wurde er Bischof von Faenza und Legat von Bologna. Mit dem Tod von Kardinal Caracciolo hatte er das Bistum Neapel inne. Das Konklave hatte 151 Tage gedauert und mit seiner Inthronisation am 15. Juli endete eine Sedisvakanz von 165 Tagen. Stand: 12.10.2009 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Quellenverzeichnis: |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|||
|
|
||||||||||
|
|||||||||||
|
|||||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|||
|
Themenbereiche |
|
Intern |
|
VH-Service |
|
Besucher |
|
|||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|||
|
|
|
|
|
|
||||||
|
|
|
|
||||||||
|
|
|
|
||||||||
|
|
|
|
||||||||
|
VH zu Favoriten hinzufügen |
|
|
|
|||||||
|
|
Tippfehler melden |
|
|
|
|
|
||||
|
Norton Safe Web |
|
Award & Sidebar |
|
Suchmaschine in VH |
|
|||||
|
|
|
|
|
|
|
|
||||
|
|
|
|
|
|
|
|||||
|
|
|
|
|
|
||||||
|
|
|
|
||||||||
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|||
|
|
|
|
|
|
|
|
|