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1. Der Tod Papst Calixtus III. Papst Calixtus war im Gegensatz zu seinem Vorgänger, kein Freund der Humanisten und Künstler. Vespasiano da Bisticci berichtet über sein Pontifikatsbeginn: “Seht doch, wofür er den Schatz der Kirche ausgeleert hat!” Calixtus meinte dies, als er 500 in Einbänden mit Karmesinsamt mit Silberbeschlägen gebundene griechische Bücher seines Vorgängers sah. Calixtus III. verschleuderte sie und noch andere Kunstwerke des Vatikan für seinen Kreuzzug gegen die Türkenmacht. Leider ohne viel Erfolg. Weder die besetzten Gebiete der Türken noch Konstantin- opel konnten zurückerobert werden. Auch Gebete, Bittprozessionen und das Entsenden von Kreuzzugspredigern in alle Länder der Mächtigen, brachte keinen nennenswerten Erfolg. Lediglich die Predigten des Franziskaners Johannes von Capestrano brachten Scharen aus Deutschland und Polen zu den Streitkräften in Ungarn. Diese Streitmacht zog donauabwärts und konnte unter dem Legaten Kardinal Juan Carvajal (gestorben am 06.12.1469) die Befreiung Belgrads im Jahr 1456 erzwingen. Papst Calixtus III. gilt als sittenstrenger Kirchenmann, obgleich auch er, seine Heiligkeit durch unredlichen Nepotismus verdunkelt hat. Calixtus erhob zwei Neffen zu Kardinälen; Luis Juan del Milá (oder Millán)y Borja war Bischof von Segorbe (Spanien) und den sittenlosen Rodrigo Lanzol-Borja y Borja, den späteren Papst Alexander VI. Einen dritten Neffen namens Petro stattete er mit dem Fürstentum Spoleto aus und übertrug ihm das Kommando über die Engelsburg. In seinem Pontifikat hielt er zwei Konsistorien und ernannte insgesamt 9 Kardinäle. Papst Calixtus III. starb am 06.08.1458 und ist beigesetzt in S. Maria in Montserrat. >zurück 2. Struktur des Kardinalskollegiums Am Todestag von Calixtus III. umfasste das Heilige Kollegium 27 Purpurträger. Mit Konklavebeginn am 16.08.1458 waren folgende 8 Kardinäle in Rom nicht anwesend: Pierre Kardinal de Foix, O.Min., Bischof von Albano,
Während der Sedisvakanz verstarb noch kurz vor Konklavebeginn am 14.08.1458
Somit traten am 16.08.1458 noch 18 Kardinäle ( siehe Konklaveteilnehmer oben ) in das Konklave im Vatikan ein. Dieses Kollegium setzte sich wie folgt zusammen:
Der erfahrenste Konklaveteilnehmer war Prospero Kardinal Colonna, für welchen dieses Konklave im Vatikan zu Rom bereits das Vierte war. >zurück Die Dekretalien ”In nomine Domini” vom 13.04.1059 von Papst Nikolaus II. und “Licet de vitanda” aus dem Jahr 1179 von Papst Alexander III. und die Beschlüsse “Compilationes” des 4. Laterankonzils aus dem Jahr 1215. Das Dekret “Quia frequenter” von Papst Innozenz IV. vom 1. Konzil von Lyon am 28.08.1245. Die wohl entscheidendste Dekretalie nach der von Papst Nikolaus III. wurde die beim 2. Konzil von Lyon erlassene Wahlverordnung von Papst Gregor X. am 16.07.1274 “Ubi periculum” (“Wo Gefahr ist”). Viele Details dieser Wahlverordung von Papst Gregor X. findet man noch heute, nach über 720 Jahren in der Apostolischen Konstitution von Papst Johannes Paul II. “Universi Dominici Gregis“ vom 22.02.1996. Die Wahlverordung von Papst Gregor X. fand nur wenig Anklang. Bereits Papst Hadrian V. suspendierte sie mündlich und Papst Johannes XXI. hob sie mit der Konstitution “Licet” am 20.09.1276 auf, ohne jedoch für eine neue Wahlverordnung gesorgt zu haben. Erst 18 Jahre später, am 28.09.1294 setzt Papst Cölestin V. (“Engelspapst”) die gregorianische Wahlverordung “Ubi periculum” wieder in Kraft. Papst Clemens V. verfügte am Konzil von Vienne 1311-1312 die Bulle “Ne Romani” , welche einige Zusätze zur gregorianischen Wahlverordnung brachte und im siebten Buch des kirchlichen Rechtsbuches “Clementinen” Aufnahme fand. Papst Clemens VI. milderte durch die Bulle “Licet in constitutione” vom 06.12.1351 die bisherige Konklaveordnung in einigen Punkten ab. Am 19.03.1378 erließ Papst Gregor XI. das Dekret “Periculis et detrimentis” (“In Gefahren und Missständen”). >zurück Die festgelegte Zeitspanne von 10 Tagen für die Exequien wurde genau eingehalten und das Konklave begann am 16.08.1458 als dreizehntes im Vatikan zu Rom. Domenico Kardinal Capranica galt als frommer, tüchtiger und sehr geachteter Kirchenmann und hätte sicher eine gute Chance gehabt neues Oberhaupt der Kirche zu werden, wenn ihn nicht zwei Tage vor Beginn des Konklave der Tod ereilt hätte. Somit waren in den Wahlgängen maximal 18 Stimmen zu vergeben und eine absolute Mehrheit von 9 Stimmen notwendig zur Wahl des neuen Pontifex. Bereits in den beiden ersten Tagen des Konklave versuchte der französische Kardinal d´Estouteville die Mehrheit zu erreichen, doch ohne Erfolg. Die Einheit der italienischen Kardinäle konnte sich noch während der Wahlkapitulationsverhandlungen durchsetzen. Beim zweiten Wahlgang am dritten Tag, dem 19.08.1458 wählten die Eminenzen Enea Silvio Kardinal d´Piccolomini, den Bischof von Siena zum neuen Kirchenoberhaupt.
Er konnte die Hälfte der Stimmen, neun, erhalten und der Acceß dreier weiterer erhob ihn als Papst Pius II. auf den Heiligen Stuhl. Überliefert ist sein Zusatz zur Wahlkapitulation: “Soweit ich es mit Gott, der Ehre und Gerechtigkeit des apostolischen Stuhles imstande bin.” Der neugewählte Papst war in dem kleinen Dorf Corsignano, südlich von Siena geboren und hatte in Siena und Florenz studiert. Hier trat er in enge Beziehungen zum Gelehrtenkreis und pflegte humanistische Studien. Unter Kardinal Capranica war er Teilnehmer des Konzils zu Basel und erweckte hier Aufmerksamkeit durch seine Redekunst, obgleich er hier noch als Laie auftrat.
Die Wahl von Enea Silvio Kardinal d´Piccolomini beendete eine Sedisvakanz von nur 28 Tagen. Er wurde am 03.09.1458 zu Papst Pius II. gekrönt. Stand: 24.02.2004 |
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