24.03 04.04. 08.04. 20.04.
1455 1455 1455 1455
         
Konklavedauer:   4 Tage  
           
Sedisvakanz: 27 Tage
   

Quellenverzeichnis:

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Illustrierte Papstgeschichte (Band 1)

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Burkle-Young, Dr.Francis A.

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www.fiu.edu

2002

Konklave vom 04.-08.04.1455 zur Wahl von Papst Calixtus III.

 
 
 
 
 
 
 

 

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Nikolaus V.

u Sukzession  u

Calixtus III.

 

 
 
 
 
 
 
 

 

Tommaso Parentucelli

 

Alonso de Borja

 

 

Todestag:  24.03.1455

Wahlort:  Rom (Alt St. Peter)

 Kardinalpriester von S. Coronati

 

 

Todesort:  Rom

 

und Bischof von Valencia

 

 
 
 
 
 
 
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sedisvakanz und Konklavedauer

Konklaveteilnehmer (15):

Alonso Borja

Kardinalpriester von Ss. Coronati u. Bischof von Valencia (Spanien)

Pietro Barbo

Diakon von S. Marco

Prospero Colonna

Diakon von S. Giorgio in Velabro

Juan Carvajal

Diakon von S. Angelo in Pescheria

Domenico Capranica

Diakon von S. Maria in Via Lata

Guillaume d´Estouteville

Titel von S. Sabina

Giorgio Fieschi

Bischof von Palestrina

Antonio de la Cerda y Lloscos

Titel von S. Crisogono, Bischof von Lérida (Spanien)

Isidore von Thessalonica

Bischof von Sabina

Latino Orsini

Titel von Ss. Giovanni und Paolo

Johannes Bessarion

Bischof von Frascati

Alain de Coetivy

Titel von S. Prassede, Bischof von Avignon

Juan de Torquemada O.P.

Titel von S. Maria in Trastevere

Filippo Calandrini

Titel von S. Susanna, Bischof von Bologna

Ludovico Trevisan

Titel von S. Lorenzo in Damaso

 

 

 

Das Konklave vom 04.-08.04.1455

 

 

 

 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis:

 

1. Der Tod Papst Nikolaus V.

Papst Nikolaus V. zählt zu den besten Renaissancepäpsten. Er war sittenstreng, gebildet und ein charaktervoller Mann. Enea Silvio Piccolomini, der spätere Papst Pius II. gab von ihm folgendes Bild: “Von sich selbst dachte er zu hoch und wollte alles selber tun. Nichts, glaubte er, werde gut gemacht, wenn er nicht selber zugegen sei. Schön ausgestattete Bücher und kostbare Kleider liebte er. Dem Freund war er ein Freund, doch gibt es keinen, dem er nie gezürnt hätte. Kränkungen rächte er und vergaß er auch nicht.” Im Jahr 1448 schloss Papst Nikolaus V. mit Friedrich III. das Wiener Konkordat, dass zum Ende der Kirchenspaltung führte und einen Sieg über den Konziliarismus darstellte. Am 07.04.1449 dankte Gegenpapst Felix V. ab und das Basler Konzil löste sich endlich auf, nach dem es die Wahl von Papst Nikolaus V. bestätigt hatte. Gegenpapst Felix V. hatte in seinem Gegenpontifikat 25 Kardinäle ernannt welche alle mit ihm dem Papsttum entsagten. Noch im April des selben Jahres feierte Rom das Ende des Schisma und Papst Nikolaus V. hielt am 27.04.1449 einen Dankgottesdienst mit einer feierlichen Prozession von St. Peter bis zur Porta Castello. Im Jahr 1450 feierte die Ewige Stadt ein Heiliges Jahr. Nikolaus V. läutete in Rom ein Zeitalter der Kunst ein. Er bereitete den Neubau von St. Peter vor und gilt als Gründer der Vatikanischen Bibliothek. Papst Nikolaus V. starb am 24.03.1455 in Rom und sein Leichnam ruht in einer Kapelle des Vatikan, gestaltet von Fra Angelico.   >zurück

2. Struktur des Kardinalskollegiums

Am Todestag von Papst Nikolaus V. umfasste das Heilige Kollegium 22 Kardinäle. Mit Konklavebeginn am 04.04.1455 waren folgende sechs Purpurträger in Rom nicht anwesend:

  • Pierre  Kardinal de Foix O.Min., Bischof von Albano,
  • Petrus Kardinal von Schaumberg, Titel von S. Vitale, Bischof v. Augsburg (Deutschland),
  • Dyonisius Kardinal Szechy, Titel von S. Ciriaco, Erzbischof von Esztergom (Ungarn),
  • Guillaume Kardinal d´Estouteville, Bischof von Porto und Santa Rufina, Erzbischof von Rouen (Frankreich),
  • Jean Kardinal Rolin, Titel von S. Stefano al Monte Celio, Bischof von Autun (Frankreich),
  • Nikolaus Kardinal Krebs von Kues, Titel von S. Pietro in Vincoli.

Kurz vor Konklavebeginn verstarb Zbigniew Kardinal Olesnicki am 01.04.1455 und trat somit nicht mehr in das Konklave ein.

Das Heilige Kollegium, bestehend aus 15 Kardinälen ( siehe Konklaveteilnehmer oben ) setzte sich wie folgt zusammen:

  • 2 Kardinäle kreiert von Papst Martin V.
  • 8 Kardinäle kreiert von Papst Eugen IV. und
  • 5 Kardinäle kreiert von Papst Nikolaus V.

Der erfahrenste Konklaveteilnehmer war Prospero Kardinal Colonna, für welchen dieses Konklave in Rom bereits das Dritte war.   >zurück

3. Konklavebestimmungen

Die Dekretalien ”In nomine Domini” vom 13.04.1059 von Papst Nikolaus II. und “Licet de vitanda” aus dem Jahr 1179 von Papst Alexander III. und die Beschlüsse “Compilationes” des 4. Laterankonzils aus dem Jahr 1215. Das Dekret “Quia frequenter” von Papst Innozenz IV. vom 1. Konzil von Lyon am 28.08.1245. Die wohl entscheidendste Dekretalie nach der von Papst Nikolaus III. wurde die beim 2. Konzil von Lyon erlassene Wahlverordnung von Papst Gregor X. am 16.07.1274 “Ubi periculum” (“Wo Gefahr ist”). Viele Details dieser Wahlverordung von Papst Gregor X. findet man noch heute, nach über 720 Jahren in der Apostolischen Konstitution von Papst Johannes Paul II. “Universi Dominici Gregis“ vom 22.02.1996. Die Wahlverordung von Papst Gregor X. fand nur wenig Anklang. Bereits Papst Hadrian V. suspendierte sie mündlich und Papst Johannes XXI. hob sie mit der Konstitution “Licet” am 20.09.1276 auf, ohne jedoch für eine neue Wahlverordnung gesorgt zu haben. Erst 18 Jahre später, am 28.09.1294 setzt Papst Cölestin V. (“Engelspapst”) die gregorianische Wahlverordung “Ubi periculum” wieder in Kraft. Papst Clemens V. verfügte am Konzil von Vienne 1311-1312 die Bulle “Ne Romani” , welche einige Zusätze zur gregorianischen Wahlverordnung brachte und im siebten Buch des kirchlichen Rechtsbuches “Clementinen” Aufnahme fand. Papst Clemens VI. milderte durch die Bulle “Licet in constitutione” vom 06.12.1351 die bisherige Konklaveordnung in einigen Punkten ab. Am 19.03.1378 erließ Papst Gregor XI. das Dekret “Periculis et detrimentis” (“In Gefahren und Missständen”).      >zurück

4. Das  Konklave

Nach 10tägigen Exequien begann am 04.04.1455 zum 12. Mal ein Konklave im Vatikan in Rom. Es kam zu Rivalitäten zwischen den  Colonna und Orsini. Man konnte sich auf keinen der Favoriten, Kardinal Barbo, Bessarion bzw. Trevisan einigen.

 

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Ludovico Kardinal Trevisan

Pietro Kardinal Barbo der spätere Papst Paul II.

Johannes Kardinal Bessarion

Keiner von den Genannten konnte die erforderliche Stimmenzahl auf sich vereinigen. Wie schon so oft in der Vergangenheit, forcierten die Kardinäle einen ausgesprochenen Außenseiter, den 77jährigen Katalanen Alonso Kardinal de Borja zum neuen Oberhaupt der Kirche. Wenn, man einem mailändischen Gesandten glauben darf, stimmten die ehrgeizigen Kardinäle seiner Wahl nur wegen seines hohen Alters zu, in der Hoffnung selbst bald zum Zuge zu kommen. Kardinal de Borja war am 31.12 .1378 in Canals bei Játiva (Valenzia) geboren und hatte beiderlei Recht studiert. Als Minister in den Diensten von König Alfons V. von Aragón-Neapel bewog er den Gegenpapst Clemens VIII. 1429 zum Verzicht auf das Papsttum. Zum Dank verlieh ihm König Alfons V. das Bistum Valenzia. Alonso Kardinal de Borja wurde am 08.04.1455 in Rom im Acceß zu Papst Calixtus III. gewählt. Er wurde am 20.04.1455 in Rom gekrönt und beendete eine Sedisvakanz von 27 Tagen. 

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Stand: 11.06.2003

 

 

 

 

 

 

 

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