Formosus

Papstwappen

Biografische Daten: Papst Formosus

Aliasname:

     --

Lfd. Nr. m. GP:

     124

Lfd. Nr. o. GP:

     112

Lfd. Nr. GP:

     --

Pontifikat

Von bis:

     891 - 896

Pontifikatdauer:

     4 Jahre, 5 Monate, 30 Tage

Wahltag:

     --

Inthronisation:

     03.10.891

Entthronisation:

     --

Papstlistenrang:

     164

Sedisvakanz in Tagen bis zur folgend. Inthronisation:

     1

Papstwahl

Art der Wahl:

     unbekannt

Beginn und Ende:

     --

Wahlort:

     --

Dauer der Wahl in Tagen:

     --

Kardinäle im Konklave:

     --

Kirchliche VITA

Ämter und Funktionen:

     864 - 876 Bischof von Porto, 866 Bulgarenmission.

Persönliche VITA

Geburtsname:

     Formosus, Sohn des röm. Bürgers Leo (Leone)

Geburtsdatum:

     um 816

Geburtsort:

     Rom (?)

Herkunftsland:

     Italien

Todestag:

     04.04.896

Todesort:

     --

Todesart:

     --

Beisetzungsort:

     Rom, Alt-St. Peter (?), Leichnam durch Rom geschleift und in den Tiber geworfen,  heute verloren.

Informationen

Stephan VI. ließ seinen Leichnam 896 oder 897 exhumieren und posthum verurteilen, weil er gegen das Translationsverbot verstoßen hatte. Johannes IX. widerrief bei dem Konzil in Ravenna 898 das Urteil der Leichensynode.

Grabstätte: Papst Formosus

Ort(e) der Grabstätte(n):

Reihenfolge der Grabplätze ( event. Translationen):

Rom

                          1. Grab: Alt St. Peter (?)

                          2. Grab: Pilgerfriedhof (?)

                          3. Grab: Unbekannt (durch Mönch)

                          4. Grab: Grablege wie 1. Grab in Alt St. Peter (?)

Lageplan und Kirche:

Alt St. Peter (1. und 4. Grab?)

Alt St. Peter

Grabstätte(n):

Informationen:

Für die meisten Päpste zwischen 514 und 913 wird Alt St. Peter als Bestattungsort genannt. Papst Formosus hat vermutlich ebenfalls sein erstes Grabmal hier gefunden. Papst Stephan VI. (896-897) ließ Formosus Ende 896 oder Anfang 897 aus seinem Grab reißen, das sich in oder bei Alt St. Peter befand. Dem Leichnam legte man die Papstgewänder an und setzte sie auf den Bischofsthron. Anschließend hielt Stephan VI. in Anwesenheit einiger Bischöfe und römischer Kleriker Gericht über Formosus (bekannt unter dem Begriff “Leichensysnode”). Das Urteil lautete: Absetzung und Annulierung des Pontifikats. Man beraubte symbolisch Formosus seiner Papstgewänder und zog ihm Laienkleidung an. Zusätzlich trennte man seiner Schwurhand einige Finger ab. Nun schleifte man die Leiche aus der Basilika und bestattete sie auf einem Pilgerfriedhof. Stephan war mit dem geschehenen aber immer noch nicht zu frieden. Kurze Zeit später ließ er Formosus erneut exhumieren und warf seinen Leichnam in den Tiber. Somit wollte Stephan einer späteren Rehabilitierung Formosus entgegenwirken. Der Ãœberlieferung nach, soll ein Mönch drei Tage später die Leiche aus dem Fluß geboren  und heimlich begraben haben. Der “Formosianer” Papst Theodor II. (897-897), ließ den Leichnam zum dritten Mal ausgraben und feierlich in sein ehemaliges Grab in Alt St. Peter legen. Die Lage seines Grabmals in Alt St. Peter ist jedoch nicht überliefert. Seit dem Neubau von St. Peter gilt sein Grab als verloren.

Quellen:

1. Borgolte, Michael, Petrusnachfolge und Kaiserimitation, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1989, S. 124.