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Was bis in das Jahr 1903 in der römischen Kirche âSs. Vincenzo e Anastasio“ geschehen ist, lĂ€sst den Menschen des 21. Jahrhunderts eher den Kopf schĂŒtteln. In ihr befinden sich die sogenannten âpraecordiae“, also Eingeweide (Herz und andere innere Organe) zahlreicher PĂ€pste.
In unmittelbarer NĂ€he dieser Kirche halten sich wohl die meisten Besucher der Ewigen Stadt als Tourist garantiert einmal auf. Die Kirche Ss. Vincenzo e Anastasio liegt direkt neben dem berĂŒhmten Brunnen âFontana di Trevi“, einem der vielen Wahrzeigen Roms. GemÀà einer Bulle Papst Johannes XII. (955-963) vom 08. MĂ€rz 962 hieĂ die Kirche damals noch S. Anastasio und war eine Filialkirche von S. Silvestro in Capite. Die PĂ€pste Gregor XIII. (1572-1585) und Sixtus V. (1585-1590) lieĂen in ihrer Regierungszeit auf dem QuirinalshĂŒgel einen Papstpalast errichten und erhoben seiner Zeit Ss. Vincenzo e Anastasio zur pĂ€pstlichen Pfarrei. Heute kennt man den Papstpalast unter dem Namen âPalazzo del Quirinale“ und er dient dem StaatsprĂ€sidenten der Republik Italien als Amtssitz. Die Fassade der barocken Kirche Ss. Vincenzo e Anastasio wurde zwischen 1646 und 1650 im Auftrag des Kardinal Jules Mazarin (auch Giulio Mazarini) von dem Architekten Martino Longhi d. J. neu gestaltet. Wegen der sehr eng gesetzten 18 SĂ€ulen der Fassade, gaben die spottlustigen Römer der Kirche den Namen “S. Vincenzo dei canneti” also Orgelpfeifenvinzenz. 1 Kardinal Mazarin war damals Premierminister Frankreichs und seit 16. Dezember 1641 Kardinaldiakon.
Seinen Kardinalshut hatte Mazarin nicht durch den kreierenden Papst Urban VIII. (1623-1644) in Rom sondern durch den französischen König Louis XIII. in Valence am 26. Februar 1642 erhalten. Da Kardinal Mazarin nie eine Titelkirche bzw. Diakone erhalten hatte, ist die am eisernen Zaun der Kirche angebrachte Messingtafel mit der Inschrift âCHIESA CATTOLICA – SS. VINCENZO E ANASTASIO – RETTORIA” und zwei Wappen irrefĂŒhrend.
Sie vermittelt den Eindruck, es handle sich hier um eine Titelkirche bzw. Diakonie eines Kardinals. Das Wappen links ist zwar das Kardinalswappen Mazarins und rechts das Wappen des deutschen Papstes Benedikt XVI. (2005-2013) doch â titulus ecclesiae“ war die Kirche nie. Da Mazarin gebĂŒrtig aus Pescina/Abruzzen war, sollte die Kirche eigentlich Grablege seiner Familie werden. Heute findet man die Kirche Ss. Vincenzo e Anastaio in der Vicolo die Modelli 73 in 00187 Roma. |
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2. Geschichte zur PRAECORDIA der PĂ€pste (Herz bzw. Eingeweide) |
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In Ss. Vincenzo e Anastaio wurde die sogenannte âpraecordia“ (auch âintestina“ genannt) von 22 PĂ€psten eingemauert. Das lateinische Wort âpraecordia“ steht fĂŒr Herz und Eingeweide. Dieser pĂ€pstliche Brauch geht auf Papst Sixtus V. (1585-1590) zurĂŒck. Damals hatte Sixtus V. die Kirche Ss. Vincenzo e Anastasio zur pĂ€pstlichen Pfarrei erhoben und bestimmt, dass kĂŒnftig die âpraecordia“ – das Herz und die Eingeweide- eines jeden verstorbenen Papstes in einem ZinkbehĂ€lter in dieser Kirche beigesetzt werden sollten. Noch fast 240 Jahre spĂ€ter, unter Papst Leo XII. (1823-1829), welcher im Quirinalspalast eine Pfarrei errichtete, veranlasste erneut, die âpraecordia“ weiterhin in Ss. Vincenzo e Anastasio aufzubewahren. Wenn auch mit Unterbrechungen, so bestand dieser Brauch bis zum Tod von Papst Leo XIII. (1878-1903). 2 Mit der ĂberfĂŒhrung seiner âpraecordia“ im Jahr 1903 ging dieser Brauch zu Ende. Sein Nachfolger, der heilige Papst Pius X. (1903-1914) schaffte den Brauch endgĂŒltig ab. Ebenso verfĂŒgte Pius X. in seinem Testament, entgegen der ĂŒblichen Praxis im Vatikan, dass sein Leichnam nicht einbalsamiert werden sollte. 3
In der Phase, als der Papstpalast auf dem Quirinal noch Sommersitz der PĂ€pste war, wurden die verstorbenen PĂ€pste im âSala die
Der Ritus der Organentnahme betraf anfangs nur die PĂ€pste, die im Quirinalspalast verstorben waren. Nach 1825, im Pontifikat Leo XII., wurde die Organentnahme auch auf die PĂ€pste ausgeweitet, welche im Vatikan ihr Leben beendet hatten. So wurde die âpraecordia“ von Papst Gregor XVI. 1846 dem toten Körper entnommen und mit einer Kutsche in groĂer Eile durch Rom zur Kirche am Trevibrunnen gefahren. Am Haupteingang von Ss. Vincenzo e Anastasio wurde die Urne an den Pfarrer ĂŒbergeben und dieser lieĂ sie in der Kapelle unterhalb des Hauptaltars einmauern. In spĂ€terer Zeit verlegte man die Urnen in die SeitenwĂ€nde des heutigen Hauptaltarraumes hinter die Inschriftentafeln. FĂŒr den Kirchenbesucher sind die Urnen heute nicht sichtbar.
Ăber den eigentlichen BehĂ€lter zur Aufnahme der âpraecordia“ gibt es unterschiedliche Informationen. Einige Quellen sprechen von einem ZinkbehĂ€lter andere von einem TonbehĂ€lter. Vermutlich hatte sich in den Jahrhunderten die Art des BehĂ€ltnisses verĂ€ndert. Ăber das weitere Zeremoniell der âpraecordia“ gibt es einige Beschreibungen. Zum ersten Papst Sixtus V.: âDie Leiche Sixtus V. war in der auf seinem Tod folgenden Nacht vom Quirinal nach St. Peter ĂŒberfĂŒhrt worden, wo sie vorlĂ€ufig beigesetzt wurde. Das Herz brachte man nach der unfern des Quirinals gelegenen Kirche SS. Vincenzo ed Anastasio, eine Sitte die seitdem bei allen spĂ€teren PĂ€psten bis auf Leo XIII. beobachtet wurde. Die Leichenrede bei den Exequien Sixtus V. hielt Baldus Cataneus.“ 4 Allgemeine Beschreibung aus dem Jahr 1829: âVier und zwanzig Stunden nach dem wirklich erfolgten Tode des Papstes, in welcher man die Oeffnung des Leichnams und Einbalsamierung desselben besorgt hatte, wird derselbe, angethan mit der Soltiana bianca lana, der Mozette und dem Canauro rosso in einem der Vorzimmer des Pallastes unter einem Baldachin aufs Paradebett gelegt und dem Volke der Zutritt gestattet; neben dem Paradebette, an welchem vier Kerzen brennen, halten zwei Nobelgardisten und einige bĂŒĂende BrĂŒder Wache, letztere sind verpflichtet fĂŒr die Seele des Verstorbenen zu beten. Doch bringt man, ehe die Ausstellung geschieht, die Eingeweide des Verstorbenen in einem verschlossenen Wagen, von einem der geheimen Pallast-KaplĂ€ne begleitet, in die Kirche des heiligen Vinzens und Anastsius, zu Trevi als der Pfarre Sr. Heiligkeit, in welcher auch der Monte Cavallo liegt, und in welcher sie in dem von Benedikt dem vierzehnten fĂŒr sich selbst und seine im Pallast des Quirinals verstorbenen Nachfolger errichteten Grabe beigesetzt werden. Der Pfarrer von St. Vinzens empfĂ€ngt das GefÀà mit den Eingeweiden am Kirchenthor, umgeben von Minoriten der Kirche, begleitet er es in dieselbe, und giebt ihm die gewöhnliche Sterbeabsolution.“ 5 Zum letzten Papst Leo XIII.: âDie Leiche wurde am 22. einbalsamiert und im Thronsaal ausgestellt. Die Eingeweide, welche in eine irdene, mit Weidengeflecht geschĂŒtzte und mit roter Seide umhĂŒllte Urne luftdicht eingeschlossen wurden, ĂŒbertrugen die Monsignore Marzolini und Angeli um Mitternacht in die Kirche der heiligen Vinzenz und Anastasius, wo sie unter ĂŒblichen Zeremonien und Gebeten zunĂ€chst in der Kapelle der âMarianischen Kongregation“ niedergelegt, sodann in die rechte Wand des Hochaltars eingemauert wurden.“ 7 Die ĂberfĂŒhrung, der âpraecordia“ war, genau geregelt. Ulrich Nersinger berichtet dazu: âWenn der pĂ€pstliche Leibarzt den Tod des Heiligen Vaters festgestellt hatte, wurden dem Leichnam des hohen Verstorbenen das Herz und die inneren Organe entnommen und in ein GefÀà gelegt. Das aus Zink bestehende BehĂ€ltnis verschloss man sorgfĂ€ltig und versah es mit den Siegeln des KardinalkĂ€mmerers der Heiligen Römischen Kirche und des PrĂ€fekten der Apostolischen Sakristei. Die Aufgabe, die praecordia in die Kirche von Ss. Vincenzo e Anastasio zu ĂŒberbringen, oblag dem âCaudatarius“ (SchleppentrĂ€ger) des Papstes. Dieser Geistliche war der erste Geheimkaplan des Heiligen Vaters. Begleitet wurde der âCaudatarius“ bei der Ăbertragung der âpraecordia“ von einer Abteilung der aristokratischen Leibgarde des Papstes – bis zum Ende des 19. Jahrhunderts von den âLance Spezzate“, nach 1801 dann von den Mitgliedern der PĂ€pstlichen Nobelgarde.“ 8 |
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Heute verweisen zwei Marmortafeln, rechts und links im Chorraum, auf die eingemauerten âpraecordiae“ von 23 (22) PĂ€psten. ZĂ€hlt man die PĂ€pste von Sixtus V. bis Leo XIII. zusammen, so kommt man auf 30 PĂ€pste. Doch nicht jede âpraecordia“ wurde im Laufe der 313 Jahre gemÀà dem Brauchtum zur Mitternacht nach Ss. Vincenzo e Anastasio verbracht. Betrachtet man die beiden Marmortafeln in der Kirche, so ist nicht zu ĂŒbersehen, dass hier LĂŒcken in der Reihenfolge der Papstnamen klaffen.
Die folgende Tabelle zeigt neben der Ăbersetzung die fehlenden PĂ€pste auf den Inschriftentafeln.
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In der chronologischen Papstfolge von 1590 bis 1903 fehlen also hier sieben PĂ€pste:
Zu Urban VII.: Sein Pontifikat ist eines der kĂŒrzesten der Papstgeschichte. Bereits nach zwölf Tagen verstarb er an schwerem Malariafieber im Vatikan. Urban VII. erlebte seine Inthronisationsfeier nicht mehr. GemÀà seinem Testament wurde er letztendlich in der Kirche S. Maria sopra Minerva zur letzten Ruhe gebettet. Vermutlich unterblieb die Entnahme der “pracordia” wegen der kĂŒrze seines eigentlich nicht öffiziel angetretenen Pontifikats. Zu Gregor XIV.: Obgleich sein Pontifikat knapp ĂŒber zehn Monate andauerte, ist nicht bekannt, warum seine “praecordia” damals nicht nach Ss. Vincenzo e Anastasio gebracht worden ist. Zu Innozenz IX.: Auch bei Papst Innozenz IX. ist nichts ĂŒber die unterlassene Entnahme der “praecordia” bekannt. Zu Clemens VIII.: Wie bei Papst Innozenz IX. Zu Urban VIII.: Urban VIII. war am 29. Juli 1644 verstorben und in groĂer Eile am 01. August in einem unfertigen Grab beigesetzt worden. Ăberliefert ist, dass sein Leichnam seziert und dabei festgestellt wurde, dass Urban gesunde Eingeweide und ein kleines Herz wie bei einem Kind gehabt haben soll. 9 Warum trotz einer Sezierung die “praecordia” nicht nach Ss. Vincenzo e Anastasio ĂŒberstellt wurde ist unbekannt. Zu Benedikt XIII.: Entgegen dem damals ĂŒblichen Ritus wurde die “praecordia” Benedikt XIII. mit denjenigen der Königin Christina von Schweden in den Vatikanischen Grotten beigesetzt. Somit fehlt sie in der Kirche Ss. Vincenzo e Anastasio Zu Pius IX.: Der Tod von Pius IX. am 07. Februar 1878 fĂ€llt in die Phase, als der Papst “Gefangener im Vatikan“ war. 1870 hatte er den Kirchenstaat und Rom mit dem Quirinal an das Königreich Italien verloren. Diese Tatsache hat er nie verwunden. Seine erste GrabstĂ€tte fand er somit in der Sakramentenkapelle im Petersdom. Seine âpraecordia“ wurde hinter seinem Wappen in den Vatikanischen Grotten beigesetzt, hat also damals ebenfalls den Vatikan nicht verlassen. Prof. Dr. Josef Imbach bemerkt dazu: âAuffallend ist das leere Feld, welches fĂŒr Pius IX. (+ 1878) reserviert war. Heute wissen nur noch wenige Eingeweihte, das der damalige Pfarrer mit dieser unbeschrifteten FlĂ€che seinen Protest gegen den vatikanischen KardinalkĂ€mmerer zum Ausdruck brachte. Dieser nĂ€mlich hatte nach der Einbalsamierung der Leiche verfĂŒgt, die Urne mit den Eingeweiden Pius IX. in den Vatikanischen Grotten in unmittelbarer NĂ€he der Confessio (d. h. der letzten RuhestĂ€tte) einzumauern.“ 10 Bei genauer Betrachtung der Inschriftentafeln fĂ€llt auf, dass fĂŒnf Todesdaten fehlerhaft sind. In vier der FĂ€lle weicht das Datum um einen Tag im Fall von Papst Innozenz XI. sogar um zehn Tage ab. Das Herz von Innozenz XI. wurde jedoch am 22. August 1689 im Palazzo Odescalchi in Rom beigesetzt. Somit wĂŒrde das auf der Inschriftentafel eingemeiĂelte Datum zutreffen. Laut eines Artikels in der Zeitung “Die Welt” vom 14. Mai 2013 soll die “praecordia” im Rahmen der Seligsprechung Papst Innozenz XI. im Jahr 1956 wieder dem Leichnam beigegeben worden sein. 14 Da Papst Pius VI. nicht im Kirchenstaat, sondern 1799 im französischen Valence verstorben war, wurde er zuerst dort begraben. Auf Betreiben von Monsignore Spina, dem Intendanten des pĂ€pstlichen Hauses, und unter WĂŒrdigung des Letzten Willens von Pius VI., gelang es dem Vatikan seinen Leichnam 1802 nach Rom zu ĂŒberfĂŒhren. Hier fand er seine GrabstĂ€tte in den Vatikanischen Grotten. 11 Seine “praecordia” soll zwar 1802 in die Kirche Ss. Vincenzo e Anastasio gebracht worden sein, allerdings soll diese 1803 auf Anfrage des Bischof von Valence, Monsignore BĂšcherel, der dortigen Kathedrale zurĂŒckgegeben worden sein. Laut Caffiero, wurde die “praecordia” allerdings auf Anfrage der französichen Regierung nach Valence ĂŒberfĂŒhrt und 1811 wieder nach Rom zurĂŒckgebracht(?). Insofern scheint es fragwĂŒrdig, ob die âpraecordia“ von Papst Pius VI. in Ss. Vincenzo e Anastasio eingemauert ist oder nicht. Die Inschrift auf der rechten Marmortafel in Ss. Vincenzo e Anastasio spricht zwar von einer Translation nach Valence, Nahe der Rhone, macht aber ĂŒber den Zeitpunkt der ĂberfĂŒhrung bzw. RĂŒckkehr keine weitere Angabe. Pastor hingegen berichtet nicht davon, dass die “praecordia” nach Ss. Vincenzo e Anastasio”gebracht worden ist. 11 Die ”praecordia” von Papst Clemens XI. befindet sich sowohl in Ss. Vincenzo e Anastasio als auch in seiner Heimatstadt Urbino. Hier in der Kirche S. Francesco. 12 Im Jahr 1981 soll in der Kirche Ss. Vincenzo e Anastaio eine weitere “praecordia” eingelagert worden sein. Reardon J. Wendy verweist in ihrem Buch ”THE DEATHS OF THE POPES” darf, dass nach dem Attentat auf Papst Johannes Paul II. am Petersplatz, bei der anschlieĂenden Notoperation dem Pontifex ein StĂŒck Darm entnommen wurde und dieser in einem GlasgefÀà ebenfalls in der Wand bei den anderen PĂ€psten eingemauert worden ist. 15 Somit scheint der alte Ritus mit Papst Leo XIII. doch noch nicht beendet gewesen zu sein. |
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Unter Papst Johannes Paul II. (1978-2005) wurde die Kirche Ss. Vincenzo e Anastasio am 24. Mai 2003 âpro tempore“, also auf Zeit, an die Orthodoxe Kirche von Bulgarien ĂŒbergeben. Im Beisein des Metropoliten fĂŒr West- und Mitteleuropa Simeon und dem bulgarischen MinisterprĂ€sidenten Simeon von Sachsen Coburg-Gotha ĂŒbergab der PrĂ€sident des PĂ€pstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Walter Kardinal Kasper, im Rahmen einer Feier die Kirche. Johannes Paul II. hatte bereits ein Jahr zuvor, bei einem Pastoralbesuch in Sofia die Ăberlassung der römischen Barrockkirche angekĂŒndigt . 16 In einer Ansprache an die Delegation des Hl. Synods der orthodoxen Kirche von Bulgaren sagte Papst Johannes Paul II. am 26. Mai 2003: “Ihr seid zu einem weiteren ĂŒberaus freudigen AnlaĂ nach Rom gekommen: die Ăberlassung der Kirche »Santi Vincenzo e Anastasio« beim Trevi-Brunnen fĂŒr eure Gottesdienste. Das Gebetstreffen am vergangenen Samstag, dem 24. Mai, verlief in feierlicher AtmosphĂ€re aufgrund der Anwesenheit so vieler herausragender Mitglieder des Heiligen Synods der Orthodoxen Kirche von Bulgarien, Seiner MajestĂ€t Simeon von Sachsen-Coburg und Gotha, MinisterprĂ€sident der bulgarischen Regierung, und verschiedener Vertreter des Heiligen Stuhls und des Vikariats von Rom unter der Leitung meines Vertreters Kardinal Walter Kasper, PrĂ€sident des PĂ€pstlichen Rats zur Förderung der Einheit der Christen. Ich weiĂ, daĂ die Gemeinschaft und ihr Rektor »auf Zeit« in der Kirche »Santi Vincenzo e Anastasio« brĂŒderliche Aufnahme gefunden haben. Die Kirche wurde auch fĂŒr den Gottesdienst und die Seelsorge der in Rom ansĂ€ssigen orthodoxen Bulgaren geeignet ausgestaltet. Dies ist ein bedeutsames Beispiel des hier in Rom feststellbaren kirchlichen Miteinanders, das mir so sehr am Herzen liegt.” 13 |
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Die Frage nach der heutigen Anzahl der âpraecordia“ in der Kirche Ss. Vincenzo e Anastasio ist nur schwer zu beantworten. Die beiden Inschriftentafeln nennen heute noch insgesamt 23 Papstnamen. Zieht man die vermerkte Translation von Papst Pius VI. nach Frankreich ab, so verbleiben noch 22 pĂ€pstliche âpraecordiae“. Wurde tatsĂ€chlich die âpraecordia“ von Papst Innozenz XI. bei seiner Seligsprechung 1956 mit dem Leichnam im Petersdom wieder vereint, so reduziert sich die Gesamtanzahl auf 21 PĂ€pste. BerĂŒcksichtigt man nun noch die Teil-praecordia von Papst Johannes Paul II. aus dem Attentatsjahr 1981, so mĂŒssten heute tatsĂ€chlich 22 âpraecordiae“ hinter den Altarmauern der Kirche Ss. Vincenzo e Anastasio eingemauert sein. |
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Quellen: |
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Imbach Josef: Die Eingeweide der PĂ€pste, Marixverlag GmbH Wiesbaden, 2010, Seite 13. |
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Borgolte Michael, Petrusnachfolge und Kaiserimitation, Vandenhoeck & Ruprecht,Göttingen, 1989, Seite 308 und .Anm. 134. |
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Matt, Leonard von, Pius X., NZN Buchverlag ZĂŒrich, 1954, Seite 212. |
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Pastor Ludwig Freiherr von, Geschichte der PĂ€pste, Herder & Co. GmbH Verlagsbuchhandlung Freiburg i. Breisgau, 1926, Band, 10, Seite 408. |
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SchloĂer J. A., Die Papstwahl eine Beschreibung und Abbildung der GebrĂ€uche und Feierlichkeiten ..., SchloĂer Buch- und Kunsthandlung Augsburg, 1829, Seite 4. |
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Marchesan, Angelo Dr., Papst Pius X., Verlagsanstalt Benziger & Co. A. G., Einsiedeln-Köln, 1906, Seite, 496. |
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Ebd. Seite 493, 496. |
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Nersinger, Ulrich, Liturgien und Zeremonien am PĂ€pstliche Hof, nova & vetera, Bonn,2011, Band 2, Seite 314-315. |
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Pastor Ludwig Freiherr von, Geschichte der PĂ€pste, Herder & Co. GmbH Verlagsbuchhandlung Freiburg i. Breisgau, 1929, Band, 13/2, Seite 879 Anm. 4. |
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Imbach Josef, Die Eingeweide der PĂ€pste Marixverlag GmbH Wiesbaden, 2010, Seite 15 |
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Borgolte, Michael, Petrusnachfolge und Kaiserimitation, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1989, Seite 322, A. 222. AusfĂŒhrlich auch bei Pastor Ludwig Freiherr von, Geschichte der PĂ€pste, Herder & Co. GmbH Verlagsbuchhandlung Freiburg i. Breisgau, 1929, Band, 16/3, Seite 628-632. |
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Borgolte, Michael, Petrusnachfolge und Kaiserimitation, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen, 1989, Seite 319, Anm. 211. |
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Ansprache von Johannes Paul II. an eine Delegation des Hl. Synods der orthodoxen Kirche von Bulgarien am 26. Mai 2003. |
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Zöller Martin, “Die Welt”, PĂ€pste: Einbalsamiert im Vatikan, vom 14.05.2013. |
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Reardon J. Wendy, ”THE DEATHS OF THE POPES”, Comprehensive Accounts, Including Funerals, Burial Places and Epitaphs, McFarland, 2010, Seite 278. |
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L`Osservatore Romana, 33. Jahrgang, Nr. 22, 30. Mai 2003, Seite 1. |
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